Rezension

Gefühlvoll erzählte Familiengeschichte

Das Glück an Regentagen - Marissa Stapley

Das Glück an Regentagen
von Marissa Stapley

Bewertet mit 4 Sternen

Eines Morgens stellt Mae fest, dass ihr Verlobter Peter spurlos verschwunden ist. Er hat einige Leute um viel Geld betrogen und sich dann damit aus dem Staub gemacht. Mae hat zwar von allem nichts gewusst, aber trotzdem macht sie sich Vorwürfe, dass sie nichts bemerkt hat. Nach und nach stellt sich heraus, dass es den Peter, den sie gekannt und geliebt hat, wohl nie gegeben hat. Tief verletzt kehrt Mae nach Alexandria Bay, den Ort ihrer Kindheit, zurück. Sie hofft, im Inn ihrer Großeltern zur Ruhe zu kommen. Doch dort hat sich ebenfalls einiges geändert. Großmutter Lilly ist krank und hat unverhofft ein Geheimnis ausgeplaudert, das ihren Ehemann dazu gebracht hat, nach all den langen Ehejahren auszuziehen. Als wäre das noch nicht genug, steht Mae plötzlich unvermutet ihrer alten Jugendliebe Gabe gegenüber. Gabe verschwand vor Jahren ebenfalls spurlos aus Maes Leben. Doch nun scheint die Zeit gekommen, alte Geheimnisse zu lüften......

 

Das Buch sticht durch das glänzende Cover und die goldene Schrift sofort ins Auge. Im Innern setzt sich die wunderschöne Gestaltung fort, denn dort findet man im vorderen Buchdeckel eine Liste über die Dinge, die man bei Regen tun kann, und im hinteren, eine gezeichnete Karte von Alexandria Bay.  

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Dadurch bekommt man nach und nach einen guten Gesamtüberblick über die Handlung. Im aktuellen Handlungsstrang beobachtet man, wie Mae in ihren Heimatort zurückkehrt und was dann passiert. Es gibt aber immer mal wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Deshalb sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, um alle Charaktere, und ihre jeweiligen Verbindungen zueinander, richtig ein- und zuzuordnen. Sobald man sich aber einen Überblick über die Protagonisten verschafft hat, fällt es leichter, in die Geschichte einzutauchen.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Die Autorin schafft es außerdem hervorragend, zwischen den Zeilen eine unterschwellige Traurigkeit hervorzurufen, die man beim Lesen spüren kann. Die Protagonisten haben in diesem Buch einige Schicksalsschläge zu überwinden. Man kann mühelos mit ihnen mitfiebern und hofft dabei immer, dass sich alles zum Guten wenden wird. Die Charaktere wirken sympathisch und lebendig. Deshalb verfolgt man gespannt, welche Geheimnisse nach und nach ans Licht kommen und wie die Protagonisten damit umgehen. Dadurch bleibt das Buch bis zum Ende hin interessant, sodass man förmlich durch die Seiten fliegt, um zu erfahren, wie alles endet.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans gut unterhalten. Die Protagonisten wirkten auf mich so lebendig, dass ich regelrecht mit ihnen mitgefiebert habe. Allerdings muss ich zugeben, dass sie manchmal so gehandelt haben, dass ich sie am liebsten durchgeschüttelt hätte. Aber daran kann man ja auch erkennen, dass ich mich ganz auf die Geschichte einlassen konnte. Trotzdem waren mir die zahlreichen Schicksalsschläge schon fast zu viel des Guten. Dennoch konnte ich nicht eher aufhören, bis ich am Ende angekommen war. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb vier von fünf Bewertungssternchen.