Rezension

Geheimnis in Weiß

Geheimnis in Weiß - J. Jefferson Farjeon

Geheimnis in Weiß
von J. Jefferson Farjeon

Zum Inhalt

Eigentlich hatte ich gerade ein anderes Buch zur Hand. Als ich die E-Book-Ausgabe von diesem Krimi erhielt, habe ich in die Geschichte hinein gelesen und konnte nicht mehr aufhören. Ich merkte sehr schnell, dass es sich hier um einen Klassiker handelt.
Dieses Buch hat mich in meine Kindheit zurück versetzt. Ich kann mich noch sehr gut an ein Weihnachten erinnern, wo es auch sehr kalt war und viel Schnee gelegen ist. Ich hatte mir aus dem Bücherregal meines Vaters einen Edgar Wallace-Krimi stibizt und in meinem Zimmer gelesen.
Ich weiß den Titel heute nicht mehr. >>Geheimnis in Weiss<< hat mich wieder in diese Zeit zurück katapultiert.

Das Geheimnis in Weiss beginnt in einem Zug. Für die Passagiere  wird aufgrund starker Schneewehen eine Weiterfahrt unmöglich.
Sie nehmen sich nun gegenseitig wahr. Das Abteil in der dritten Klasse birgt eine sehr interessante Mischung aus Menschen. 
Die Revuetänzerin Jessie Noyes hat nun Angst, ein tolles berufliches Angebot zu verpassen.
Der Buchhalter Mr. Thomson befindet sich auf dem Weg zu seiner alten Tante. Er scheint die Action, die aufgrund des Wetters entstand, zu genießen. Sein Augenmerk gilt der reizenden Revuetänzerin.
Die Geschwister David und Lydia befinden sich auf dem Weg zu ihrer Familie. Beide sind sehr nette Zeitgenossen.
Ein alter Nörgler nervt die unfreiwillige Gemeinschaft.
Komplimentiert wird die Gruppe von einem alten Herrn, der eine Leidenschaft für Übersinnliches hat. Er weiß die Passagiere zu unterhalten. Es weht eine geisterhafte Stimmung durch das Abteil der dritten Klasse.

Ein Weiterfahren ist nicht in Sicht. Der Kameradschaftsgeist erwacht. Man versucht den nächsten Bahnhof zu erreichen. Der Schnee macht ein Weiterkommen jedoch unmöglich. Auf einmal stehen sie vor einem Haus. Die Tür ist offen. Kein Mensch befindet sich im Haus. Das Teewasser kocht auf dem Herd. In den Kaminen prasselt ein behagliches Feuer. Die Vorratskammer ist gut bestückt. Doch, wo sind die Bewohner?

Meine Meinung

Dieser Krimi ist für mich ein richtiges Wohlfühlbuch. Wie das bei einem Krimi möglich ist?
Ein verlassenes Haus mitten im Schnee. Darin wärmen Kamine die halb erfrorenen, unfreiwilligen Besucher auf. Einer kümmert sich um den anderen. Klar, es kommen auch weniger nette Zeitgenossen und stören die weihnachtliche Idylle. Man will wissen was mit den Bewohnern des Hauses passiert ist. Trotz all dieser offenen Fragen, versprüht diese Geschichte Weihnachtsfeeling. Man fühlt sich in dem Haus geborgen. Na ja, zumindest die meiste Zeit. Wären da nicht ein Messer auf dem Küchenboden und ein Hammer im Schnee. Und überhaupt ... ist das eine Leiche da im .....
ups, es wird nichts verraten!!!
Dem Schreibstil merkt man an, dass es sich um einen Klassiker handelt. Die Dialoge sind intelligent und sehr unterhaltsam. Man fühlt sich durchgehend bestens unterhalten. Die Protagonisten sind wunderbar gezeichnet, sodass man von jedem ein genaues Bild im Kopf hat.
Besonders der alte Mann, der sich für Geister interessiert, konnte mich überzeugen.
>>Ich heiße Edward Maltby. Sollten sie sich für parapsychologische Dinge interessieren und okkulte Literatur lesen, haben sie ihn vielleicht schon gehört, sonst nicht.
Jetzt ist mir Edward Maltby auch ein Begriff!

Fazit

In der Nähe von Hemmersby bleib ein Zug stecken. Ein paar Menschen finden Zuflucht in einem mysteriösen Haus, mitten im Schnee.

Dieser Krimi-Klassiker besticht durch seinen Schreibstil und der gut durchdachten Handlung.
Die Geschichte kommt ohne Blutvergießen aus. Der Schnee schafft die idealen Rahmenbedingungen für diesen kalten Krimi, der es dennoch geschafft hat,  mein Herz zu wärmen.
Skurrile Protagonisten würzen die Geschichte mit einer Prise Spannung und Humor.

Ein stehengebliebener Zug und ein Haus im Schnee. Dazu eine Hand voll Menschen, die immer wieder mal unerwünschten Besuch erhalten.
Man weiß erst am Ende, was in diesem Haus passiert ist. Nicht nur im Haus. Auch im Zug war irgendwas nicht in Ordnung. Rund um das Haus herrschte eisige Kälte. Rund um das Haus passiert Geheimnisvolles. Im Haus ist es warm. Im Haus gibt es gutes Essen. Im Haus kann man sein Grippe auskurieren. Im Haus gibt es ein sonderbares Gemälde.

Gut und schön ... doch wo sind die Bewohner?????

Unbedingt lesen. Keine Angst, es ist warm im Haus ....