Rezension

Geht unter die Haut

Liebe ist was für Idioten. Wie mich. - Sabine Schoder

Liebe ist was für Idioten. Wie mich.
von Sabine Schoder

Inhalt:

Viki will eigentlich gar nicht auf diese eine Party gehen. Und schon gar nicht will sie sich diese blöde Band und deren oberblöden Sänger namens Jay ansehen. Einige Stunden (und Joints) später findet sie sich allerdings im Bett besagten Sängers wieder. Wie ist das denn nun passiert? Vorerst versucht sie das Desaster zu vergessen, doch Jay lässt sie so schnell nicht davonkommen.

Meinung:

Meine Erwartungen waren hoch, da ich schon so viel Positives über dieses Buch gehört habe, umso mehr hat es mich gefreut, nicht enttäuscht zu werden. Diese Geschichte geht unter die Haut. Weit weg von seichter Liebesschnulze geht es hier tiefgründig und manchmal auch traurig her. Eine unglaublich berührende Liebe, die ich in dem Maße gar nicht erwartet hätte. Die Autorin macht das wirklich großartig, außerdem bringt sie nebenbei auch Zigaretten, Drogen, Sex und Co zur Sprache, die in anderen Jugendbüchern oft überhaupt keine Rolle spielen und außen vor gelassen werden, was eigentlich sehr realitätsfern ist. 
Die Hauptcharaktere überzeugen auf voller Länge und auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, sodass man sich alles wunderbar im Kopf ausmalen kann. Ebenfalls wartet man (zum Glück) vergeblich auf diesen einen Moment, den man leider aus so vielen Büchern und Filmen kennt: Die verliebten streiten sich, kommen vorerst doch nicht zusammen und erst gegen Ende ist wieder alles in Butter. Wie offensichtlich. Hier gibt es so Zeitpunkt nicht. Viki und Jay bauen ihre Beziehung Stück für Stück auf und aus Bekanntschaft (mit gewissen Vorzügen) wird irgendwann Liebe. Es gibt weder einen Moment, wo Jay Viki ignoriert noch einen wo er sie vor anderen schlecht macht, usw. Von außen scheint er zwar ein Bad Boy zu sein, doch so sieht es dann im Inneren zum Glück gar nicht aus. Vikis beste Freundin Mel habe ich direkt ins Herz geschlossen, eine offene, lebendige und herzliche Person, die einen hin und wieder zum schmunzeln bringt und Viki, wenn es sein muss, sagt was Sache ist. Auch Phil, Vikis Cousin, hat mir gut gefallen. 
Natürlich kommt das ein oder andere Klischee auf, aber an Klischees ist nun auch immer mal wieder was dran. Und wer nach der Inhaltsangabe jetzt direkt an eine schnulzige Band-Groupie Geschichte denkt, der liegt hier komplett daneben!

Fazit:

Der Schreibstil der Autorin ist der Hammer! Wirklich ein sehr gut geschriebenes Buch, das man kaum noch aus der Hand legen kann und das gut ohne ausgelutschte Standardsätze auskommt. Unbedingt lesen!