Rezension

gelungene Adaption eines schwierigen Themas

All die verdammt perfekten Tage
von Jennifer Niven

Bewertet mit 4 Sternen

Die beiden selbstmordgefährdeten Teenager Finch und Violet kommen zunächst auf dem Glockenturm ihrer Schule, später durch ein gemeinsames Erdkundeprojekt einander näher. Violet verkraftet den Tod ihrer Schwester nur schwer, während Finch am Leben im allgemeinen und an seiner Familie im besonderen verzweifelt.

Das klingt zunächst schwermütig, kommt aber leichtfüßig daher. Die ehemalige Chearleaderin und der ewige Außenseiter verlieben sich ineinander. Ihr gemeinsames Projekt führt sie an besondere Orte in Indiana; die beiden erleben ihre Erkundungstouren als "verdammt perfekte Tage". Doch das Leben ist selten perfekt und so nimmt diese Geschichte ein trauriges Ende.

Selbstmord ist ein schwieriges Thema, das im Buch sehr sensibel behandelt wird. Mir hat diese behutsame Auseinandersetzung mit dem Mindset der Täter und der Schuldfrage bei den Hinterbliebenen sehr gut gefallen. Die Charaktere sind vielschichtig, die Handlung im Fluss und man findet viele weise Worte. So richtig emotional wurde es erst zum Schluss; da habe ich einige Tränchen vergossen. Wer sich für das Thema interessiert, sollte dieses Buch lesen.