Rezension

Gelungene Darstellung der Bloomsbury Group

Brüder für immer - Rindert Kromhout

Brüder für immer
von Rindert Kromhout

Quentin wächst mit seinem Bruder Julian und seiner kleinen Schwester Angelica wohl behütet im Kreise der Künstlerfamilie rund um seine Mutter Vanessa Bell und der Schriftstellerin Virginia Woolf auf. Auch er selbst möchte einmal Schriftsteller werden und das Buch erzählt über das Leben und die Welt der 1920er und 1930er Jahre aus Quentins Sichtweise. Ich habe von der Bloomsbury Group bisher noch nichts gehört und fand die Schilderungen und Hintergründe rund um die Gruppe sehr interessant, vor allem aus Quentins Blickwinkel, der die Dinge aus heranwachsender Sicht vielleicht nicht immer sofort verstanden hat und nach und nach verarbeitet hat. Zu Beginn konnte mich das Buch zunächst noch nicht fesseln, es plätscherte so dahin, mir fehlte aber der rote Faden und die Kindheitsgeschichten fand ich zunächst nicht ansprechend, weshalb ich mich zum weiterlesen ein wenig zwingen musste. Je älter Quentin und sein Bruder Julian wurden, desto mehr begannen sie das damalige Zeitgeschehen und ihre Lebenssituation inmitten der Künstler zu verarbeiten und das Buch wurde im Laufe der Lektüre spannender für mich. Die Veränderungen in Quentins Gedankengängen fand ich hier sehr gelungen. Für ein Kinder- oder Jugendbuch fand ich die Geschichte schon fast etwas zu ernst. Vier Sterne vergebe ich aber auf jeden Fall für die gut recherchierten und präsentierten historischen Hintergründe und die gelungene Darstellung der Bloomsbury Group und ihrer Zeit.