Rezension

Gelungene Fortsetzung der Waringham-Saga

Das Spiel der Könige - Rebecca Gablé

Das Spiel der Könige
von Rebecca Gablé

Dieses Mal entführt uns Rebecca Gablé mit ihrem Roman „Das Spiel der Könige“ in die Zeit der Rosenkriege. Die rote Rose von Lancaster und die weiße Rose von York buhlen in diesen fast dreissig Jahre dauernden Kriegen um die Krone Englands.

Diesmal begleiten wir nicht nur einen, sondern gleich zwei Waringhams durch die Geschichte Englands. Blanche und Julian of Waringham werden unweigerlich in die Auseinandersetzung der beiden Häuser hineingezogen. Während Julian zu Beginn noch Probleme hat seine Stellung in diesen Kriegen zu finden, weiß Blanche genau, was sie will.

Meinung

Meiner Meinung nach schafft Rebecca Gablé es in diesem Roman ganz ausgezeichnet einem die Schrecknisse des Bruderkrieges, der als Rosenkriege in die Geschichte eingehen soll zu schildern. Allerortens kämpfen nahe Verwandte gegeneinander und ein Teil des englischen Adels wird vernichtet. Bei der Masse an agierenden Persönlichkeiten – oftmals sogar mit demselben Namen – fällt es häufig schwer den Wirren dieser Kriege zu folgen, doch schafft es Frau Gablé durch verschiedene Schreibweisen der Namen und diverse Spitznamen Klarheit zu schaffen.

Leider muss ich sagen, dass mir Julian in diesem Buch nicht besonders gut gefallen hat. Im Gegensatz zu seiner Schwester, die für mich einen ganz eigenen Charme hat, wie sie sich gegen alle Gepflogenheiten ihrer Zeit zur Wehr setzt und ihr Schichsal selbst in die Hand nimmt. Ihr Zwillingsbruder hingegen ist vor allem zu Beginn sehr unentschlossen und zeichnet sich auch in der Geschichte nicht unbedingt dadurch aus, dass er sonderlich zurückhaltend ist.

Was die historischen Persönlichkeiten anbelangt, so haben es mir insbesondere die Tudors sehr angetan. Owen Tudor war schon im letzten Buch eine meiner Lieblingsfiguren und seine Söhne treten eine sehr würdige Nachfolge an, wie ich finde. Insbesondere Jasper hat es mir angetan. Er kommt meiner Meinung nach sehr authentisch rüber.

Ein kleiner Kritikpunkt zu der Taschenbuchausgabe sei noch angebracht, denn in der HC-Ausgabe gab es einen wunderschönen Stammbaum, der die Waringhams zeigt, sodass man sich auch bei ihnen einmal anschauen kann, wie alle verwandt sind. Dieser fehlt in der TB-Ausgabe leider. Ansonsten haben mir die vorhanden Stammbäume der englischen Adelsgeschlechter im Laufe des Romans doch sehr geholfen.

Fazit

Frau Gablé schafft es wieder einmal ein besonders schwieriges Kapitel der englischen Geschichte verständlich zu schildern, ohne dabei den Leser in ein heilloses Chaos aus Protagonisten zu stürzen.