Rezension

Gelungene Krimikomödie mit klassischem Antihelden in einem abgedrehten Fall

Hopsgegangen - Erwin Kohl

Hopsgegangen
von Erwin Kohl

Bewertet mit 4 Sternen

Lukas Born, Ex-Polizist und jetzt als abgehalfteter Privatdetektiv am Niederrhein unterwegs, soll eigentlich nur die Journalistin Natascha Feldmann zum Treffen mit einem Informanten begleiten. Als er am Treffpunkt erscheint, kann er noch einen kurzen Blick auf den leblosen Körper seiner Auftraggeberin werfen, bevor bei ihm die Lichter ausgehen. Als er erwacht, ist von einer Leiche aber weit und breit keine Spur, auch die Polizei in Person seiner Noch-Ehefrau Julia schenkt seiner Geschichte nur wenig Glauben. Also muss Lukas wohl oder übel die Sache wieder einmal selber in die Hand nehmen ...

Mit Lukas Born hat der Autor Erwin Kohl einen klassischen Antihelden geschaffen, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt und sich dabei auch immer wieder selbst in Schwierigkeiten bringt, aus denen er sich anschließend mit List und Tücke befreien muss.
Gerade der Campingplatz, auf dem Lukas notgedrungen haust, seit ihm seine Frau den Stuhl vor die Tür gesetzt hat, bietet dabei eine hervorragende Kulisse für allerlei schräge Typen und komische Situationen.
Auch wenn hier eindeutig der Humor im Vordergrund steht und die zahlreichen skurrilen Gestalten des Buches für jede Menge Situationskomik sorgen, greift das Buch mit dem Handel mit gefälschten Medikamenten ein durchaus ernstes und auch aktuelles Thema auf und behandelt es auf angemessene Art und Weise, ohne dabei sein Augenzwinkern zu verlieren.

Eine klassischische Krimikomödie mit reichlich Witz und Humor, die gekonnt mit den typischen Klischees des Genres spielt, dabei aber durchaus auch eine spannende Krimihandlung zu bieten hat.

Gelungene Mischung, die viel Spaß macht.