Rezension

Gelungene Mischung

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

John Green hat es mit Das Schicksal ist ein Mieser Verräter geschafft, ein schwieriges und eigentlich wenig lustiges Thema von Beginn an witzig und intelligent zu verpacken. Das ist sicher am meisten den tollen Hauptcharakteren Gus und Hazel geschuldet. Die zwei sind einfach süß und haben einen tollen Humor, der sich trotz ihrer tragischen Geschichte durch das komplette Buch zieht. Die Mischung aus Teenager sein und schwerer Krankheit ist gelungen. Das Buch kommt ohne erhobenen Zeigefinger aus und bleibt einfach ein Roman - nicht Ratgeber oder Verhaltenswegweiser oder ähnliches. Fast liest es sich wie eine ganz normale Teenager Lovestory. Wobei das Ernste und das Tragische der Geschichte gut tut, weil es ihr Tiefe gibt. Auch Isaac fand ich super. Wann konnte man sonst schon mal so etwas wie Blinden-Witze lesen? Er hat die Geschichte hier und da einfach schön aufgelockert und mit Liebeskummer und Computerspielen für etwas Normalität gesorgt.

Die Reise nach Europa hatte mit Amsterdam ein wunderschöne Kulisse. Gerade für Amerikaner mit ihrer jungen Geschichte muss diese alte Stadt besonders beeindruckend sein. Und diese Stimmung kam gut rüber. Warum die Reise unbedingt ins Anne Frank Haus ging hat sich mir nicht ganz erschlossen. Das Rijksmusem wäre wegen weniger Treppen wahrscheinlich sinniger aber auch weniger dramatisch gewesen.

Insgesamt liest sich die Geschichte einfach und flüssig und hat eine angenehme Länge. Mir hat die Mischung aus Witz, Ernsthaftigkeit, Alltag und Dramatik gut gefallen. Hazel ist eine tolle Erzählerin, die durch ihre Krankheit zwar recht ernst geworden ist, aber trotzdem nicht ihre Jugendlichkeit verloren hat. Wer ein kurzweiliges Buch mit Liebe, Tragik und einem besonderen Blick auf die Welt such, ist mit Das Schicksal ist ein mieser Verräter gut beraten. Nur bitte die Erwartungen vor dem lesen etwas runterschrauben! Es ist gut, aber sicher nicht das beste Buch des Jahres. Und wer mit Teenager-Lovestorys generell nichts anfangen kann, sollte die Finger davon lassen.

Kommentare

Naibenak kommentierte am 14. Dezember 2015 um 09:55

Danke für diese prima aufschlußreiche Rezi! Ich schleiche schon eeewig um das Buch herum, ich glaube, bei Gelegengeit werde ich es tatsächlich auch lesen... ;)

katzenminze kommentierte am 15. Dezember 2015 um 17:12