Rezension

Gelungene Mischung aus Fiktion und Fakten

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens - Oliver Bottini

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
von Oliver Bottini

Bewertet mit 4 Sternen

„Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ ist ein sehr komplexer und ausgesprochen gut recherchierter Krimi des Autoren Oliver Bottini, der durch seine Louise Bonì-Reihe bekannt geworden ist .

Die 18-jährige Lisa Marthen wird erstochen aufgefunden und die Ermittlungen in dem Mordfall sollen Cippo und Cozma übernehmen. Die Beiden sind ein eingespieltes Team,  stehen kurz vor der Pensionierung  und wollen nicht mehr auffallen, da sie so einiges in ihrer Vergangenheit zu verbergen haben.  Warum wird ausgerechnet ihnen der Mordfall übertragen ? Zufall ?

Die Handlung beginnt 2011 und springt dann in das Jahr 2014. Durch den Wechsel der Schauplätze und Zeiten und die vielen verschiedenen Charaktere muss man sich beim Lesen ein wenig konzentrieren.  Über das Personenregister am Ende des Buches war im dementsprechend dankbar.

Durch den angenehmen, zum Teil poetischen Schreibstil  kann man den Ereignissen gut folgen.

Die Protagonisten werden sehr authentisch und sympathisch – mit Stärken und Schwächen - dargestellt und die Atmosphäre des Handlungsortes in Rumänien ist zum Greifen nahe.

Die Dialoge zwischen den beiden Ermittlern haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht und haben die ansonsten sehr düstere Stimmung ein wenig aufgelockert.

Gesellschaftskritische Themen, Korruption, Betrug  und Bestechung sowie die Themen Agrarwirtschaft, Monokulturen und Landraub wurden ausgesprochen gutrecherchiert und sind erschreckend authentisch in dem Kriminalroman aufgegriffen worden.

Die Spannung wird durchgehend gehalten und das Geschehen endet actionreich, emotional  und erschreckend.  

Insgesamt ist das Buch ein ungewöhnlich komplexer und eher anspruchsvoller politischer Wirtschaftskrimi, den ich gerne weiterempfehle.