Rezension

Gelungene Mischung aus Krimi und Provinzgeschichte

Weißwurstconnection - Rita Falk

Weißwurstconnection
von Rita Falk

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
Niederkaltenkirchen goes future!
Ein Luxus-Spa-Hotel öffnet seine Pforten, und die Hälfte der Dorfbevölkerung tobt. Als kurz darauf auch noch eine Leiche ausgerechnet in einer Marmorbadewanne dort liegt, muss der Eberhofer freilich wieder ran. Ganz egal, wie geschmeidig es mit der Susi grad läuft. Leider ist der Birkenberger Rudi momentan ein wenig verpeilt – was den Franz vor eine schwere Entscheidung stellt. Bleibt zu hoffen, dass zumindest er den Überblick behält. Oder verrennt er sich dieses Mal tatsächlich ein bisschen?  
(Kurzbeschreibung gem. dtv Verlag) 

Leseprobe

Die Autorin:
Rita Falk, Jahrgang 1964, geboren in Oberammergau, lebt noch immer in ihrer bayrischen Heimat und ist Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie hat sich mit ihrer Provinzkrimiserie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer (›Winterkartoffelknödel‹, ›Dampfnudelblues‹, ›Schweinskopf al dente‹, ›Grießnockerlaffäre‹ und ›Sauerkrautkrautkoma‹) sowie den Romanen ›Hannes‹ und ›Funkenflieger‹ in die Herzen ihrer Leser geschrieben.

Von sich selber sagt die Autorin, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Oberbayern verbracht hat, wo sie bei der Oma aufwuchs. Dem ihr so vertrauten Landstrich ist Rita Falk auch als Erwachsene treu geblieben. Sie ist Mutter von drei Kindern, lebt in München und hat in weiser Voraussicht damals einen Polizeibeamten geheiratet.

Die Kindheitserfahrungen sind der Schatz, aus dem Rita Falk als Schriftstellerin schöpft. In ihrem Franz-Eberhofer-Krimi bildet ein bayerisches Dorf den Mittelpunkt des Geschehens. 
(Quelle: dtv Verlag)

Die Seite von Rita Falk beim dtv-Verlag

Die Seite von Franz Eberhofer

Franz Eberhofer auf Facebook 

Meine Meinung:
Schon zum achten Mal sind wir in Niederkaltenkirchen und begleiten den kultigen Kommissar Franz Eberhofer durch sein Leben und bei seinen Ermittlungen.
Das bei den Dorfbewohnern umstrittene Luxus-Spa-Hotel wird eröffnet und ausgerechnet dort liegt kurz darauf eine Leiche in der Badewanne.
Da muss der Eberhofer ran und beginnt sofort auf seine unkonventionelle Art mit den Ermittlungen.
Auf Bitten der Hotelleitung soll die Leiche aber heimlich aus dem Hotel geschafft werden und auch die Ermittlungen sollen äußerst diskret geführt werden. Dazu schleust sich der Birkenberger Rudi, der getreue Eberhofer-Freund und ehemalige Polizist, als Gast ins Hotel ein.
Aber was sich der Franz mit Unterstützung von Richter Moratschek da einfallen lässt, um die Leiche ungesehen aus dem Hotel und in die Gerichtsmedizin zu schaffen, war mir ein bisschen zu sehr konstruiert und überzogen.
Die Ermittlungen betreibt der Franz mit der gewohnten Ruhe aber auch der bekannten Phantasie für Verdächtige und mögliche Motive. Der Kriminalfall steht für mich bei diesen Büchern nicht unbedingt im Vordergrund, aber der vorliegende Fall war gut konstruiert, interessant und spannend. Auch die Auflösung war so nicht vorhersehbar.
Allerdings habe ich mich manchmal gefragt, was denn mit dem Eberhofer los sein mag. In diesem Teil war er mir irgendwie zu brav. Es war kaum etwas von seiner knorrigen, manchmal streitlustigen Art, zu spüren. Gut vorstellbar, dass der Franz ein bisschen sanftmütiger geworden ist, weil es mit seiner Susi endlich wieder besser läuft und sein kleiner Sohn Paul macht ihm auch viel Freude.
Aber dass der Franz und die Susi mit dem ungeliebten Bruder Leopold und dessen Familie zusammen in einem Doppelhaus leben soll, das kann ich mir nun gar nicht vorstellen. Kleinbürgerliche Familienidylle passte einfach nicht zu Franz Eberhofer. Ich bin gespannt, wie dieser Plan ausgehen wird.
Ansonsten fand ich auch in diesem Teil die Mischung aus Krimi und Provinzgeschichte gelungen. Es gibt viele amüsante Dialoge, viel bayerisches Lokalkolorit und witzige Szenen fürs Kopfkino, die mich allesamt gut unterhalten haben.
Aber am Ende hat mich die Autorin mit einem Cliffhanger geschockt, den ich so nicht deuten kann und der zweierlei Möglichkeiten offen lässt.
Abgerundet wird das Buch wieder mit den Rezepten der Oma Eberhofer, diesmal für Rühreier mit Speck in einer Frühstücksvariante, Gulaschsuppe, Rehragout, Rinderschmorbraten und Apfelkuchen.
Und dazu erzählt uns Rita Falk noch eine amüsante Episode, die sei bei einer Zugfahrt erlebt hat.
Na dann, bis hoffentlich bald wieder in Niederkaltenkrichen beim Eberhofer!

Fazit: 4 von 5 Sternen
 

 

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