Rezension

Gelungene Mischung aus Liebesroman und Krimi

Blutpsalm
von Meredith Winter

Bewertet mit 4 Sternen

In „Blutpsalm“ von Meredith Winter geht es um den evangelischen Geistlichen Jonathan, der durch einen Zufall die Edelprostituierte Marlene kennen und lieben lernt. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Liebesroman und Krimi.

Das Cover ist sehr untypisch und weist neben einem Kreuz beispielsweise einen sehr realen Blutstropfen auf. Mich hat das Cover nicht angesprochen, der Klappentext dafür aber umso mehr. Die Schrift des Buches ist sehr klein, was mich nicht störte, aber anderen ein anstrengendes Gefühl beim Lesen bescheren könnte. Obwohl das Buch mit nur 208 Seiten sowohl für einen Krimi als auch für einen Liebesroman relativ kurz ist, enthält es eine sehr komplexe Story. Ungewöhnlich ist auch die Erzählperspektive in der 3. Person, die aber ebenfalls zur Stimmung des Buches passt. Sie vermittelt einfach das Gefühl, dass in dem kleinen Dorf Sommerburg eben jeder jeden beobachtet und alles mitbekommt.

Ich fand die drei Hauptpersonen, Jonathan, Marlene und den/die Täter/in sehr authentisch beschrieben. Jonathan und Marlenes Liebesgeschichte war manchmal etwas kitschig und die Sprache sehr gestelzt und untypisch für heutige Gespräche. Das könnte natürlich an Jonathans kirchlichem Umfeld und seiner fehlenden Erfahrung mit Frauen liegen. Die Mordserie wird zwar früh im Verlauf des Buches aufgeklärt, lädt aber bis dahin zum Mitraten ein. Auch gelingt es der Autorin den Spannungsbogen nach der Aufklärung weiter zu spannen. Den Schauplatz Sommerburg hat die Meredith Winter sehr plastisch beschrieben. Man kriegt schnell ein Gefühl für das kleinbürgerliche Leben in dem Dorf. Der Schauplatz der letzten Kapitel (ich will nicht zuviel verraten, deshalb kein Ortsname) ist meiner Meinung nach nicht so gut beschrieben. Da ich den Ort/die Stadt aber gut kenne hat mir das nicht gefehlt.

Insgesamt ist die Story nicht sehr tiefgehend, da beispielsweise das Thema Drogenkonsum nicht sehr kritisch behandelt wird. Jedoch ist dieser Umstand keineswegs negativ, da das Buch somit zu einer leichten Lektüre wird, die eine schöne Alternative zu vielen schweren und tiefgründigen Büchern dieser Zeit ist.

Die Mischung von Krimi und Liebesroman ist der Autorin wirklich gelungen. In Kombination mit dem flüssigen und angenehmen Schreibstil ist „Blutpsalm“ eine wunderbare, kurzweilige Lektüre und eine Leseempfehlung.