Rezension

Gelungener 1. Teil

Der Mond des Vergessens - Brian Lee Durfee

Der Mond des Vergessens
von Brian Lee Durfee

Bewertet mit 4 Sternen

Das vorliegende Werk "Der Mond des Vergessens" stammt von dem amerikanischen Autor Brian Lee Durfee in einer Übersetzung von Andreas Heckmann, umfasst 869 Seiten und erscheint im Frühjahr 2018 im Klett-Cotta Verlag.
Es ist der erste Band einer mehrteiligen Reihe. Er entführt seinen Leser in die Fantasiewelt der fünf Inseln. Diese werden von verschiedenen Lebewesen bewohnt, u.a. lernt man neben Menschen Zwerge, Oghule, Valle und das Meervolk kennen. Epochal hat sich der Autor am Mittelalter orientiert, denn es werden Tavernen, Segelschiffe, Ritter und ihre Streitrösser, höfisches Leben auf Burgen usw. beschrieben. Auf den fünf Insel tobt ein jahrelanger Krieg, der auch um die Vorherrschaft der richtigen Religion ausgetragen wird, denn aktuell herrschen 2 verschiedene Deutungen nebeneinander. Im Fantasyepos lernen wir verschiedene Hauptcharaktere kennen: den Waisenjungen Nail, die Prinzessinnen Jondralyn und Tala, den Ritter Gault, epp. Zwischen ihnen springt die Handlung hin und her. Wir erleben also den Fortlauf der Handlung aus wechselnden Perspektiven, was für mich deutlich zur Spannung beigetragen hat. Trotz dieses umfangreichen Wissen, welches man als Leser hat, nimmt der Verlauf der Geschichte immer wieder überraschende Wendungen, die all das Vorangestellte in ein ganz neues Licht tauchen.
Der Roman lebt ganz klar von seiner bildlichen Sprache. Leicht erschließt sich dem Leser diese neue Welt und ihre Bewohner in all ihren Facetten. Leider nutzt Durfee sie auch bei der Darstellung von Gewalttaten und dem Kriegsgeschehen und das war mir dann hier und da doch etwas zu viel des Guten.
Sehr gut gefällt mir auch der Anhang des Buches. Hier findet man eine kurze Übersicht über die Geschichte der fünf Inseln, wichtige Infos zu handelnden Wesen und zu den verschiedenen Religionen, nebst einer sehr schön gestalteten Karte zur leichteren Orietierung.
Dieses Buch hat alles, was es für ein gutes Epos braucht: authentische Charaktere, verbitterte Machtkämpfe, Intrigen, Rache, Liebe und eine gehörige Portion Heldentum.
Leider habe ich nicht herausgefunden, wann der nächste Teil in Deuschland erscheint. In englischer Fassung soll er aber schon im Sommer diesen Jahres vorliegen. Ein bischen Geduld wird dem geneigten Leser also abgerungen.