Rezension

gelungener Auftakt

Rat der Neun - Gezeichnet - Veronica Roth

Rat der Neun - Gezeichnet
von Veronica Roth

"In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …

Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Lebensgabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in seinen Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.

Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …" (Quelle: cbt Verlag)

Meine Meinung:

Als Fan der Reihe "Die Bestimmung" von Veronica Roth konnte ich natürlich nicht umhin, auch ihr neuestes Werk zu lesen. "Rat der Neun" ist als Dilogie angelegt und hat ein gänzlich anderes Setting, als die Vorgängerreihe. Cover und Klappentext versprechen jede Menge Spannung.

Doch zunächst muss man sich als Leser erst einmal mit den neuen Gegebenheiten vertraut machen. Das Weltenbild ist komplex und fernab von allem, was ich bisher gelesen habe.

Die Protagonisten leben auf einem ziemlich unwirtlichen Planeten; ihre Völker sind erklärte Feinde und meiden sich zumeist. Besonderes Ansehen genießt man, wenn man eine besondere Lebensgabe hat, doch nicht immer, empfindet sie die entsprechende Person als Bereicherung. So wie Cyra, die sehr darunter leidet und zum Werkzeug ihres Bruders geworden ist. Dies ändert sich, als dieser Akos und seinen Bruder gefangennimmt, denn ersterer hilft Cyra, mit ihrem Leiden besser fertigzuwerden.

Während die Passagen bezüglich Akos im personalen Stil erzählt werden, erfährt man das Geschehen rund um Cyra aus ihrer direkten Sicht als Ich-Erzählerin. Dadurch kam mir Cyra natürlich schneller näher, da ich auch an ihren Gefühlen direkter teilhaben konnte. Zudem kratzte sie mit ihrem Leiden sofort an meinem Mitleid, konnte mich aber dennoch mit ihrer Stärke überzeugen. Deswegen blieb Akos für mich zunächst etwas blasser zurück.

Der Erzählstil der Autorin ist gewohnt fesselnd. Sie schafft es auf eine ganz besondere Art, Gefühle zu ihren Lesern zu transportieren, wodurch es mir unmöglich war, auf Distanz zu gehen.

Gut gefallen hat mir auch, dass die beiden Protagonisten sich sehr langsam angenähert haben. Alles andere hätte in dieser Situation auch unglaubwürdig gewirkt. Hier hat die Autorin ein sicheres Händchen bewiesen.

Das Ende des Romans ist spannungsgeladen und macht definitiv Lust auf mehr.

Fazit:

"Rat der Neun - Gezeichnet" von Veronica Roth konnte mich mit einem interessanten Weltenbild überzeugen. Die düstere Stimmung des Romans wurde augenblicklich zu mir transportiert und hat mich gemeinsam mit den tollen Charakteren durch die spannende Handlung gezogen. Ich bin bereits sehr neugierig, wie es weitergehen wird.