Rezension

Gelungener Auftakt

Die Feuer von Anasoma - Mitchell Hogan

Die Feuer von Anasoma
von Mitchell Hogan

Bewertet mit 4 Sternen

Caldans Eltern starben unter grausamen und mysteriösen Umständen. Aufgrund seines Talentes und seines aufgeweckten Charakters wird er in einem Kloster aufgenommen. Im Kloster werden die Grundlagen der Arkanen Magie gelehrt und schnell wird klar, dass Caldan großes Potenzial hat. Zwischen den Schülern des Klosters herrscht ein starker Konkurrenzkampf. Caladan lässt sich zu einer Prügelei provozieren, bei dem er einen Mitschüler schwer verletzt und als Konsequenz dessen, wird Caldan aus dem Kloster hinausgeworfen. Fort an muss er sich mit nur wenigen Münzen selbst und vollkommen allein durch das Leben schlagen. Für Caldan beginnt ein langer Weg, der voller magischeren Geheimnisse ist.

Wie es so oft bei mir der Fall ist, bin ich zunächst durch das wunderschöne Cover auf den Roman aufmerksam geworden. Für mich wirkt das Cover einfach absolut harmonisch. Wie es aber leider so oft der Fall ist, greift das Cover jedoch nicht unbedingt die Story des Romans auf. Der Fokus des Romans liegt vor allem auf Caldan und seinen Werdegang und wie er sich nach und nach entwickelt. Trotz der Tatsache, dass er eher unter schlechten Bedingungen aufwächst entwickeln sich seine magischen Talente prächtig. So erfühlt Caldan vor allem zu Beginn die typischen Klischees eines Helden und ich befürchtete schon, dass er weiterhin recht klischeehaft wird. Im Laufe des Romans gewinnt er jedoch deutlich an Ecken und Kanten dazu, sodass er doch nicht unbedingt dem Bild eines strahlenden Helden entspricht. So verdeutlicht die Prügelei zwischen Caldan und seinen Mitschülern perfekt, wie aufbrausend und leicht zu provozieren er ist. Auch wirkt er des Öfteren absolut selbstverliebt und dann aber auch wieder total verunsichert. All diese Faktoren runden seine Figur zu einem authentischen Charakter ab.
Die Magierwelt fand ich durchaus interessant. Mithilfe von verschiedenen Materialien können Begabte unterschiedliche Magie wirken und nicht jedes Material ist für jede Art von Zauber unbedingt geeignet. Ich hatte aber leider al zu oft das Gefühl, dass ich die magische Welt nicht richtig greifen konnte, da man nur sehr spärlich Informationen erhalten hat und mir diese auch oft einfach zu wenig waren. Viele Fragen, die schon zu Anfang aufkamen stehen auch nach der letzten Seite immer noch unbeantwortet im Raum. Da es sich bei diesem Roman um eine Trilogie handelt, kann ich durchaus verstehen, dass nicht alle Fragen sofort beantwortet werden können aber ein oder zwei zentrale Antworten hätte ich dann schon noch gerne, sodass ich das Magiersystem noch besser verstehen kann. 
Das Setting der Geschichte konnte mich hingegen wieder begeistern. Ich finde es einfach grandios, wie der Autor vor allem die verruchten Viertel und die zwielichtigen Spiele beschreibt. Er schafft es einfach eine absolut authentische und mitreißende Atmosphäre zu erschaffen.

Vor allem zum Ende hin nimmt der Roman deutlich an Fahrt auf. Die rasanten Situationen sind mit jedoch stellenweise einfach zu wenig ausgearbeitet und viele Entscheidungen oder Situationen wirken auf mich etwas überstürzt.

Insgesamt besitzt „Die Feuer von Anasoma" großes Potenzial. Nach kleinen Startschwierigkeiten konnte ich mich mit dem Protagonisten super anfreunden, da er, wie ich zunächst erwartet habe, nicht dem gängigen Klischee eines glänzenden Helden entspricht. Caldan hat Ecken und Kanten, die mal mehr oder weniger sympathisch wirken. Ich hoffe, dass der Autor im zweiten Band deutlich mehr auf die magischen Aspekte eingeht, da sie mit im ersten Band leider noch nicht gut genug ausgearbeitet sind.

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