Rezension

Gelungener Auftakt

Die Verratenen
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Da bereits im Juli der finale Teil der Trilogie erscheint, musste ich einfach langsam mal mit der Reihe beginnen.
Von Ursula Poznanski kenne ich bisher schon zwei Bücher und diese haben mir sehr gut gefallen. Von ihrer Dystopie habe ich eigentlich nur Gutes gehört und hatte dementsprechend auch hohe Erwartungen. Diese wurden größtenteils erfüllt.
Ria wohnt in einer Sphäre: Eine Kuppel, in der die Menschen vor der kalten Außenwelt geschützt sind und sich um nichts zu sorgen brauchen. Doch dann erfährt Ria, dass sie gemeinsam mit fünf anderen Jugendlichen Teil einer Verschwörung gegen die Sphären sein soll und wird Zeuge, wie ihr Tod beschlossen wird. Zusammen mit den fünf anderen versucht sie nun vor der Regierung zu fliehen und versteckt sich schon bald im zugeschneiten Land außerhalb der Sphären.
Ria wurde dazu ausgebildet, Gesichter und Emotionen zu lesen. Außerdem hat sie die perfekte Kontrolle über ihr eigenes Erscheinen und ist gut darin, Leute umzustimmen. Was mich manchmal gestört hat, ist dass die Autorin oft geschrieben hat, worauf genau Ria bei sich achtet, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Ob sie den Blick gesenkt hat, aufrechter stand, oder ihrer Stimme einen mitfühlenden Ton gegeben hat – schön und gut, aber irgendwann gingen mir diese Beschreibungen ein bisschen auf die Nerven.
Immer wieder wurde angedeutet, dass vor langer Zeit etwas passiert ist: Die Lange Nacht. Mir erschien es so wie eine Eiszeit, in der die Sonne niemals schien. Zu dieser Zeit sind anscheinend auch die Sphären entstanden. Ich hätte mir an dieser Stelle noch mehr Infos gewünscht, wie es zu dieser Langen Nacht kam, was genau passiert ist… Ich hoffe, dass ich im zweiten Teil mehr erfahre.
Ansonsten konnte mich das Buch überzeugen. Die Handlung war authentisch und spannend. Auch die dystopische Welt, in der ich mich wiederfand, hat mir gut gefallen.
Obwohl es am Ende keinen Cliffhanger gibt, bin ich natürlich gespannt, wie es mit Ria und den anderen weitergeht. 
 
Fazit:
Mit Die Verratenen hat Ursula Poznanski einen gelungenen Reihenauftakt geschaffen, der zwar noch ein bisschen Luft nach oben hat, aber Lust auf den zweiten Teil macht. Auch wenn ich Ria manchmal etwas befremdlich fand, konnte ich doch mit ihr fühlen und habe sie teils atemlos auf ihrer Flucht begleitet. Wer Dystopien mag, kann mit diesem Buch eigentlich nichts falsch machen.