Rezension

Gelungener Auftakt einer Trilogie

Die Fallstricke des Teufels - Heike Stöhr

Die Fallstricke des Teufels
von Heike Stöhr

Bewertet mit 4.5 Sternen

Pirna in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Sophia ist eine junge Frau von 19 Jahren, als sie in ihre Heimatstadt zurückkehrt. In ihrem jungen Leben hat sie schon einiges hinnehmen müssen. Ihre Mutter und ihr Bruder sind an der Pest gestorben und sie wurde von einer Tante erzogen. Nun soll sie sich ihrem Leben als Frau in der Heimat stellen. Der Vater ist ein Handelsunternehmer und hat seine Tochter immer jeden Wunsch erfüllt. Bis sie eines Tages dieses merkwürdige Buch im Kontor gefunden hat. Auf ihre Fragen, woher er dieses seltsame Buch hat, schweigt er. Sophia hofft in diesem wundersamen Buch, etwas über die Pest zu erfahren. Vielleicht gar ein Heilmittel zu finden, aber auch andere wissen um die Macht dieses Buches und so geschehen seltsame Dinge im Umfeld der jungen Frau. Was geht hier vor? Und hat der Stadtschreiber Wolf Schumann etwas damit zu tun?

 

Die Autorin Heike Stöhr erzählt hier die Geschichte einer jungen Frau, die noch am Anfang ihres Lebens steht. Sophias Heimat ist Pirna und so lässt die Autorin ein Bild dieser Stadt entstehen, wie Sophia sie wohl erlebt haben dürfte. Der Erzählstil nimmt einen dabei automatisch gefangen. Ich war jedenfalls völlig in den Bann gezogen. Frau Stöhr versteht es, ihre Leser zu fesseln. Es ist kaum zu glauben, dass dieser Roman das Debüt dieser Autorin ist. Sie hat gekonnt einen historischen Roman mit Elementen von Krimi und Liebesgeschichte verwoben. Entstanden ist ein spannendes Buch, welches ich eigentlich nicht aus der Hand legen mochte.

 

Die Autorin hat ihren Charakteren leben eingehaucht und gibt ihnen dabei auch den nötigen Raum, um zu wachsen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um einen liebenswerten Protagonisten handelt oder um die Fieslinge. Sie hat sie alle so ausgearbeitet, dass sie echt wirken und man ihr jeweiliges Handeln glaubt. Sie wirken lebendig und könnten durchaus so gelebt haben und darauf kommt es ja letztendlich an.

 

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dann aber doch. In der Geschichte gibt es einige Zeitsprünge, die leider nicht erwähnt werden. Besser wäre es, bei den einzelnen Kapiteln, dabei zu schreiben in welchem Jahr oder an welchem Tag man sich gerade befindet. Einfach zur besseren Orientierung des Lesers.

 

Als ich die letzten Seiten dann gelesen hatte, war ich schon ein wenig enttäuscht, dass es schon vorbei sein sollte und die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist. Bei „Die Fallstricke des Teufels“ handelt es sich nämlich um den Auftakt einer Trilogie. Ich bin schon jetzt neugierig, wie es mit Sophia und ihren Freunden weitergeht.

 

Ein Personenregister zu Beginn, sorgt für den nötigen Überblick, über die Protagonisten und klärt auch gleich, wer von den Charakteren historisch belegt ist und wer rein fiktiv. Ein Nachwort greift noch einmal den historischen Inhalt der Geschichte auf und gibt Auskunft darüber was Fiktion und was der Wahrheit entspricht. Ein Glossar der fremden Begriffe ist ebenfalls vorhanden und einen kleinen Stadtplan von Pirna gibt es zudem auch noch. Ich mag solche Details in historischen Romanen immer sehr gern.

 

Mir hat dieser Auftakt richtig gut gefallen. Ich hatte spannende Lesestunden und kann „die Fallstricke des Teufels“ jedem empfehlen, der spannende, historische Romane mag. Die Geschichte ist interessant, die Charaktere wunderbar ausgearbeitet und auch die Liebesgeschichte nicht so vordergründig, dass sie alles für sich beansprucht. Die Mischung war meiner Meinung nach, genau richtig. Ich freue mich schon jetzt, wenn es mit Sophia und ihren Freunden bald weitergeht.