Rezension

Gelungener Auftakt mit Ausbaupotential.

8 Sinne - Band 1 der Gefühle - Rose Snow

8 Sinne - Band 1 der Gefühle
von Rose Snow

Bewertet mit 2.5 Sternen

Beschreibung:

Tauche ein in die Welt der 8 Sinne: Wut. Ekel. Trauer. Wachsamkeit. Freude. Erstaunen. Vertrauen. Angst. Welches Gefühl ist Deines? 

Als Lee nach ihrem Tod in einer magischen Parallelwelt der Gefühle erwacht, trifft sie nicht nur auf den arroganten, gutaussehenden Ekelträger Ben, sondern auch auf weitere Sinnträger - sie gerät auch noch ins Visier eines tödlichen Geheimbundes ...

 

Meinung:

Zuerst ein paar Worte zum Cover. Im Vergleich zu der alten Auflage (vor 2018) ist es ein richtiger Blickfang geworden. Ich würde es jetzt nicht zwangsläufig mit der Geschichte in Verbindung bringen, aber aufgrund der hübschen Aufmachung wäre ich zumindest neugierig auf den Klappentext, wenn ich zufällig im Buchhandel darüber stolpern würde. 

Der Einstieg in die Geschichte ist etwas verwirrend, aber das ist es ja meist, da man – zumindest in diesem Fall – in eine komplett neue Welt geworfen wird. Zudem kam es, in meinen Augen hier zu vielen Ungereimtheiten. Die Geschichte baut darauf auf, dass die Sinnträger in der Parallelwelt erwachen ohne jegliche Erinnerung wer sie vorher waren und ihrem Leben zuvor. Je mehr sie es schaffen sich der neuen Welt zu öffnen, desto eher besteht die Chance eine „geschenkte Erinnerung“ aus der Sinnwelt zu erhalten.

Genau hier hatte ich mit dem Buch ein „kleines“ Problem. Denn die Protagonistin Lee, hat bereits zu Anfang massive Probleme mit diesen Erinnerungen, da sie zu sehr an ihrem alten Leben hängt. Dennoch weiß sie plötzlich Dinge, die sie nicht wissen kann, da die geschenkten Erinnerungen meist explizit erwähnt werden. Natürlich kann es sich um solche handeln, doch für mich geht in dem Fall das Konzept leider nicht ganz auf. Entweder hü oder hott, aber nicht mal so oder so. Des Öfteren kam es vor, dass ich die Absätze oder Abschnitten wiederholt lesen musste, weil ich an mir selbst gezweifelt habe, ob ich etwas überlesen habe – soll ja auch mal vorkommen. 

Man könnte jetzt darüber streiten ob das dramatisch ist oder nicht, doch für mich stört es den Lesefluss. Vor allem wenn ich dann zum dritten Mal einen Abschnitt lese. Zudem wirkt die Protagonistin dadurch für mich weniger glaubwürdig. Ist sie jetzt das hilflose, unwissende Mädchen, das sie ausgibt zu sein oder nicht?! 

Von diesem Störfaktor abgesehen fand ich die Idee klasse. Eine Welt der Sinne, in der jeder Sinn eine Aufgabe hat und die Welt als solches im Gleichgewicht hält. Besonders gut gefiel mir das Land der Trauer bzw. deren Sinnträger. Denn es hat sehr schön dargestellt wie unterschiedlich wir Menschen mit der Trauer umgehen, sie zeigen und leben.
Auch die Beschreibung der einzelnen Länder hat mir sehr gut gefallen. Man merkt, dass die Autorinnen sehr viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt haben. Außer der bereits erwähnten Stolperfallen war das Buch einfach und flüssig zu lesen. Es beinhaltet auf jeden Fall eine ganze Menge Humor. 

Zu Anfang kann einem der Ekelträger Ben ganz gewaltig auf die Nerven gehen, oder um es sinngemäß zu schreiben: Er ist ein richtiges Ekel. 
Doch mit Fortschreiten der Geschichte, macht der Schlagabtausch zwischen Lee und Ben richtig Spaß. Die Dialoge sind lebhaft und bringen einen mehr als einmal zum Schmunzeln. Man sollte allerdings Sarkasmus verstehen. 
 

Fazit:

Eine tolle Grundidee an der noch etwas gefeilt gehört. Wen sowas nicht stört, sollte auf jeden Fall eine Reise dorthin wagen.