Rezension

Gelungener Auftakt - nichts für schwache Nerven!

666 - M. H. Steinmetz

666
von M. H. Steinmetz

Horror pur! Jede Menge Blut! Irgendwie krank, aber echt genial!

Das Buch ist wirklich nichts für schwache Nerven, wie der Verlag schon verspricht. Und genau das sollte man tatsächlich ernst nehmen, manche oder eigentlich viele Szenen sind mehr als blutig. Es wird gemordet und gemetzelt was das Zeug hält, ja auch die ein oder andere Innerei werden verwendet, ob man mit den Gedärmen aufgehangen oder einfach ein warmes Herz genüsslich verspeist wird. Auch manche Sexszenen waren doch recht gewöhnungsbedürftig - eben anders.

Der anschauliche und sehr bildliche Schreibstil führt den Leser nicht nur die Gewalt- und Sexszenen vor Augen, sondern auch die Schauplätze und Protagonisten. Gerade bei den Gewaltszene habe ich meine eigene Fantasy doch etwas zurückgenommen, nicht das ich noch schweißgebadet aus Albträumen erwache. Der Autor hat das in meinen Augen schon bildhaft genug geschildert. 

Spannend fand ich auch, wie der Autor in seiner Geschichte mit verschiedenen Klischees der Gothicszene spielt - Sex (SM, Bondage), Orgien, Metal-Musik und Satansanbetung - dementsprechend wirken hier die Schauplätze doch eher düster, ich hatte gar das Gefühl, das es in New York permanent regnet. Es klang alles so echt, real und wirkte authentisch - irgendwie hätte es auch eine wahre Geschichte sein können.

Die Charaktere sind interessant gezeichnet. Sie haben ihre Ecken und Kanten und vor allem Lucy wächst von Seite zu Seite aus sich heraus. Irgendwie möchte man sie beschützen und doch macht sie einem auch Angst. Ich mochte sie. Auch Andrew, den knallharten Polizisten, mochte ich sehr. Erzählt wird die Geschichte in der personellen Erzählperspektive vorwiegend aus der Sicht von Lucy und Andrew. Genau dieser Gegensatz und das Ineinanderfügen machte die Geschichte für mich fesselnd.

Die Geschichte konnte mich von Anfang bis Ende in ihren Bann ziehen, ich wurde quasi mitgerissen und förmlich an die Seiten gefesselt. Der Spannungsbogen wird gespannt, aufrecht erhalten und konnte durch unvorhersehbare Wendungen überraschen. Das Ende dieses Auftaktes war spektakulär und macht mich auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung. 

Fazit:
"666" ist ein gelungener Auftakt der "Hell's Abyss"-Trilogie. Ein echter Horrorthriller gepaart mit Elementen der Fantasy, der wirklich nichts für schwache Nerven oder Zartbesaitete ist. Der Leser wird in einen Strudel aus Gewalt, Blut, SM und Wahnsinn gezogen, der nicht zu unterschätzen ist, denn ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der bildhafte Schreibstil und die interessant gezeichneten Charaktere ziehen den Leser in einen seltsamen Bann. Eingeschweißte Horrorfans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Wem das gefällt, dem kann ich die Geschichte nur ans Herz legen. Es ist irgendwie krank, aber genial.