Rezension

Gelungener Auftaktband

Die Blausteinkriege 01 - Das Erbe von Berun - T. S. Orgel

Die Blausteinkriege 01 - Das Erbe von Berun
von T. S. Orgel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Berun ist ein großes und mächtiges Kaiserreich, doch wo es Macht und Reichtum gibt herrscht Neid und Gier und so streben die Nachtbarländer von Berun nach dessen Macht. Es gibt kaum einen besseren Zeitpunkt, denn der neue Kaiser von Berun ist eitel und schwach. Während Berun unerbittlichen gegen die Magie des Blausteins kämpft und nur im Verborgenen eigensetzt wird, setzten die Feinde des Reiches den Blaustein offen ein. In dieser schweren Zeit sind drei Menschen mit der Zukunft des Reiches unwiderruflich verbunden. Zum einen das Mädchen Sara, der Schwertkämpfer Marten und der Spion Henrey. 

Der Roman „Blausteinkriege“ fängt zunächst sehr klassisch an, da die Feinde des Kaiserreichs Berun nach der Macht des Reiches streben und die Ära des Kaiserreichs beenden möchten. Mittlerweile reagiert der Sohn des verstorbenen Kaisers, dieser kann absolut nicht in die Fußstapfen seines Vater treten, da er vor allem eine schwäche für Prunk und Luxus hat und wie so oft findet die Politik eher im verborgenen statt. Den Autorin gelingt es die politischen Ränke, Intrigen, Hass, Aberglaube und Diskriminierung gekonnt zu einer wirklich tollen Geschichte zu verbinden, sodass ich den Roman einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte. 
Zudem schafft es das Autoren Duo klassische Elemente mit neuen und interessanten Ideen zu verbinden. So gibt es in dieser Welt begabte Menschen, die ein bestimmtes magisches Talent besitzen. So können sie sich z.B. vor den Blicken andere verbergen, andere Menschen töten, ohne dass diese schmerzen empfinden oder sie können sogar das Wasser beherrschen. Durch Einnahme von Blaustein können die Begabten ihr Talent für kurze Zeit verstärken. Der Blaustein ist also praktisch eine Droge für Begabte. Blaustein ist jedoch sehr selten und es wird immer weniger von der kostbaren Substanz gefunden, sodass er sehr begehrt ist, da Blaustein einfach Macht bedeutet und einen Vorteil gegenüber seinen Gegnern bedeutet. Jedoch weist das Kaiserreichs Berun eine wirklich große Doppelmoral, bezüglich der Begabten, auf, denn die Begabten sind innerhalb des Kaiserreiches sehr verrufen und werden von der Kirche gejagt und vom Volk verstoßen und diskriminiert, dennoch scheut sich Berun nicht, die Talente für eigene Pläne einzusetzen und zu gebrauchen.

Durch die verschiedenen Perspektiven der Protagonisten, die sich stellenweise wirklich temporeich abwechseln, erhält der Roman eine angenehme Dynamik. Zudem steigt man sofort in das Geschehen ein und ist schon im ersten Kapitel mitten in einer gefährlichen Verfolgungsjagd. Des Weiteren trumpft das Autoren Duo mit humorvollen und sehr witzigen Textpassagen auf, sodass ich das ein oder andere Mal herzhaft lachen musste. Trotz der humorvollen Textpassagen schaffen sie es jedoch auch, eine dunkle und bedrückende Atmosphäre aufzubauen. Der Schreibstil lässt sich als wunderbar bildhaft, locker und leicht beschreiben und es wurden auf zu fremdartige Wörter verzichtet, sodass es keine Stolpersteine gibt. Obendrein gelingt es dem Duo die perfekte Mischung aus Beschreibung und Handlung zu finden, sodass es einfach nie langweilig wird und man dennoch genügend Informationen über die Umgebung etc. erhält.

In dem Roman habe ich sage und schreibe ca. 65 Figuren kennengelernt, dies ist wirklich eine beachtliche Zahl, dennoch habe ich nie den Überblick verloren, da die Autoren neue Figuren in einem angemessenen Tempo vorstellen und nie zu viele verschiedenen Namen auf mich eingeprasselt sind. Manche Figuren wahren mir wirklich sympathische, andere eher nicht so und wiederum andere konnte ich einfach nicht einschätzen, da ich den genauen Plan, den die Person verfolgt nicht genau erkennen konnte, dies hat mir vor allem Raum gelassen um eigene Vermutungen anzustellen. 
Die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein, denn Marten ist ein wirklicher Lebemann und liebt den Genus. Er denkt oft zu spät über mögliche Situationen nach, sodass er oft in brenzliche Situationen gerät. Sara hingegen hat ein sehr entbehrungsreiches Leben, da sie aufgrund ihres Talents von der Bevölkerung verstoßen und verachtet wird und so muss sich für einen bekannten Verbrecher arbeiten, um nicht zu verhungern. Henrey, oder auch der Puppenspieler, ist eine sehr undurchsichtige Person und er hegt viele Geheimnisse. Er unterstützt die Mutter des Kaisers und ihm ist so ziemlich jedes Mittel recht, um Informationen zu erhalten und Berun zu schützen.

Alles in allem konnte mich der Auftaktband wirklich begeistern und ich hoffe, dass die Vorsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt. Vor allem die witzigen uns spritzigen Dialoge haben es mir angetan. 

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