Rezension

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Gelungener Krimi mit einer perfiden Mordmethode

Die stille Wut der Tante - Isabella Bach

Die stille Wut der Tante
von Isabella Bach

Valentina Bergh ist Mitte Dreißig und hat mit einer tückischen Krankheit zu kämpfen, die ihr das Leben schwer macht. Ihren lukrativen Job als Chefsekretärin in einer Bank hat sie soeben verloren, denn ihre vielen krankheitsbedingten Fehltage, haben ihren ehrgeizigen und eiskalten Chef dazu bewogen, ihr zu kündigen. Valentina, die erst vor kurzem die äußerst schwierige Beziehung zu ihrem Freund beendet hat, ist am Boden zerstört und verliert den Lebensmut. Da kommt die Einladung ihrer inniggeliebten Tante Konstanze, einer Krimiautorin aus Berlin, gerade recht. Konstanze fordet Valentina auf, zu ihr nach Berlin zu ziehen. Auch Valentina will sich seit langem als Autorin betätigen, jetzt wäre doch genau der richtige Zeitpunkt, diesen Plan endlich in die Tat umzusetzen.

Valentina beginnt voller Vorfreude mit dem Umzug. In Berlin angekommen freut sie sich zunächst, endlich wieder ihre Jugendfreundin Friederike wiederzusehen, doch dann ereilt die Beiden eine schlimme Nachricht: Konstanze ist tot. Da die Todesursache ungeklärt ist, soll sie in der Gerichtsmedizin obduziert werden.Valentina ist wie vor den Kopf gestoßen. Was ist ihrer lebenslustigen Tante überkommen? Erst vor kurzem hatte sie eine Augen-OP erfolgreich überstanden und war doch erst Anfang 50. Die Autopsie bringt zwar ein rätselhaftes Ergebnis zu Tage, doch wirkliche Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden lassen sich nicht finden und so wird Konstanzes Fall zu den Akten gelegt. Doch Valentina kann sich damit nicht so einfach abfinden und deckt mit Hilfe ihrer Freundin Friederike nach und nach so einige Ungereimtheiten auf.

Dieser Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Der Schreibstil ist äußerst gelungen und liest sich sehr flüssig und flott. Hie und da blitzt spitzbübisch auch immer eine kleine Portion Humor durch, gerade in den lebendingen Dialogen und Gedanken von Valentina. Dennoch werden auch ernste Themen, wie die Verzweiflung Valentinas hinsichtlich dem Verlust der geliebten Tante und ihrer Krankheit gut und authentisch geschildert. Auch die anderen Figuren und die Umgebung wurden gut gezeichnet und kamen für mich lebensnah herüber. Der Kriminalfall als solcher ist geschickt und spannend inszeniert, denn als Leser kann man wunderbar miträtseln und an Valentinas und Friederikes Spekulationen teilhaben.