Rezension

Gelungener Reihenauftakt

Die Dunkelmagierin - Arthur Philipp

Die Dunkelmagierin
von Arthur Philipp

Bewertet mit 4 Sternen

Die junge Feja aus dem Langwald ist auf der Suche nach ihrem Vater, der vor einer Weile aufbrach, um in der Stadt eine neue Arbeit zu finden. Auf ihrer Reise trifft sie auf Meister Adach, einen alten Kräutersammler der Weren. Dieser bietet ihr, nachdem er merkt, wie sehr das Mädchen auf sich allein gestellt ist, an, bei sich und einem Freund zu übernachten. Doch in dieser Nacht merken die beiden Männer, dass etwas anders ist mit Feja, sie scheint große, magische Kräfte in sich zu tragen. Sie rufen einen Magier Utors, der Stadt, und auch dieser bemerkt schnell, was in Feja steckt. Er nimmt sie kurzerhand mit in die Stadt und lässt sie in die Schule der Magier bringen. Gerne würde er Feja für sich und seinesgleichen nutzen, denn einst waren der Orden der grauen Magier gefürchtet und diese Macht wollen sie zurück. Doch auch andere sind an Feja interessiert und das Mädchen droht ein Spielball der Mächtigen zu werden.

Meine Meinung:

Das Buch Die Dunkelmagierin ist der erste Teil einer neuen High Fantasy Reihe und konnte mich als diese auch überzeugen. Der Einstieg in die Geschichte beginnt gleich mitten im Geschehen, auch wenn man Dank des Prologs eine winzig kleine Ahnung hat, was es zwischen Aschlingen und Weren auf sich hat. Der Schreibstil hat mir hier sehr gut gefallen, denn der Autor verliert sich nicht in endlosen Sätzen, stattdessen schreibt er klar und verständlich. Allerdings schreibt er auch sehr einfallsreich, denn er verpasst einem der Völker, nämlich den Weren, gleich zu Beginn eine eigene Sprache. Doch auch hier muss ich sagen, dass ich die Worte durchaus verstehen konnte, bzw. den Sinn dahinter mitbekam.

Die Spannung der Geschichte steigert sich nur sehr langsam, was aber doch recht typisch bei einer Geschichte aus diesem Genre ist. Das war stellenweise ein wenig zäh, aber dadurch bekommt der Leser auch einen sehr guten Eindruck der Welt, in der wir uns hier befinden und hat auch gleich das Setting vor dem inneren Auge. Dieses machte auf mich einen sehr gut durchdachten Eindruck, denn trotz aller Komplexität wurde hier alles bedacht. Die ganzen politischen Machtspielchen und Intrigen wurden ja schon im Prolog ein wenig angesprochen, diese werden dann auch innerhalb der Geschichte immer deutlicher.

Dadurch, dass hier die Perspektiven immer wieder wechselten, bekommt man als Leser einen ganz guten Überblick. Der Erzähler in der dritten Person gibt dem Leser immer wieder Einblicke in Beweggründe der Handlungen der gegnerischen Orden und deren Machtspielchen.

Schön ist es, dass man als Leser die Gelegenheit hat, mit der Protagonistin Feja alles kennenzulernen, da diese auch erst einmal an alles herangeführt werden muss. So bekommt man nach und nach Eindrücke der Magie, die hier gewirkt wird, doch es bleibt auch noch einiges an Fragen offen. Fachbegriffe der Magie bekommt man als Leser prima durch die Schule der Magier und Fejas Unterricht an dieser mit erklärt. Der Magie zu Grunde liegen sechs Monde, die ihren Einfluss auf die jeweilige Magie nehmen, z B. Feuermagier die ihre Kraft aus dem dementsprechenden Mond ziehen. Doch ursprünglich sah es im Land der Weren einmal anders aus. Das alles zu erläutern würde hier allerdings den Rahmen masslos sprengen und ich muss selbst immer noch einmal überlegen, wie was zusammenhängt.

Die Protagonistin Feja hat mir sehr gut gefallen und ich mochte das Mädchen, das nicht gerade auf den Mund gefallen ist. Sie ist eine recht starke Heldin, die sich zur Wehr setzen weiß, aber auch hier und da etwas naiv handelt. Aber da sie ungefähr dreizehn oder vierzehn Jahre alt ist, darf sie das meiner Meinung nach durchaus. Die kleine Liebesgeschichte, die sich hier entwickelte, macht bisher noch einen recht plumpen Eindruck, aber vielleicht ist auch das so gewollt und da kommt noch mehr?  Neben Feja gibt es eine große Anzahl weiterer Charaktere, von denen der ein oder andere noch eine größere Rolle spielt. Eine Übersicht der Charaktere findet man auf dem Einband hinten, was mir auch immer wieder half, wenn ich mal kurz den Faden verlor.

Der erste Teil läßt mich gespannt auf Band zwei zurück und ich bin mehr als neugierig darauf, wie sich Feja entwickeln wird. #

Mein Fazit:

Auch wenn mir diese Geschichte sehr gut gefallen hat, ist es ein sehr umfangreiches Werk, das sich nicht mal eben nebenbei lesen läßt und durchaus seine verdiente Aufmerksamkeit des Lesers sucht. Der Weltenaufbau konnte mich überzeugen und auch die Protagonistin Feja ist ein sehr interessanter Charakter, deren weitere Entwicklung sehr spannend werden wird. Ein gut gelungener Einstieg in eine magische Fantasy-Reihe, die ich gerne an Freunde dieses Genres weiterempfehle.