Rezension

Gelungener Roman mit Lebensweisheiten und Situationskomik

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen - Petra Hülsmann

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
von Petra Hülsmann

Bewertet mit 4 Sternen

Annika, bislang Lehrerin an einem Gymnasium eines gehobenen Hamburger Stadtteils, wird als Feuerwehrkraft an die Astrid Lindgren Schule eines Problemviertels versetzt.
Die Probleme der Schüler dort sind ihr völlig neu und sie wünscht sich nichts mehr, als an ihre alte Schule zurückkehren zu können. Um das zu erreichen, gründet sie eine Musical-AG. Sie allein ist damit allerdings überfordert, weswegen sie unter anderem ihre Jugendliebe hinzuzieht und sich bald in einem Wirrwarr aus Gefühlen wiederfindet.

Petra Hülsmanns Schreibstil ist wie gewohnt wunderbar locker und leicht, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Auch die liebevoll gestalteten Charaktere, authentische Dialoge, kleine Lebensweisheiten und einige urkomischen Situationen überzeugen.
Selbstverständlich durchlebt man als Leser auch zahlreiche Emotionen mit der Protagonistin, insbesondere durch die Schüler der Musical-AG, die etwas an Fack ju Göhte erinnern, aber meiner Ansicht nach letztlich eine größere Bandbreite verschiedener Charaktere darstellen und das Buch bereichern. 
Weniger gut gefiel mir, dass die Protagonistin ein paar Mal Offensichtliches übersieht bzw. wenig durchdachte Entscheidungen trifft.
Darüber hinaus wirken die Ereignisse gegen Ende etwas gequetscht bzw. häufen sie sich gegen Ende so stark, dass es etwas gehetzt erscheint. Ein paar mehr Seiten wären mir lieber gewesen.
Davon abgesehen gefällt mir persönlich das Cover überhaupt nicht, zumal es meiner Ansicht nach auch nicht wirklich zum Inhalt des Buches passt.

Insgesamt ist es nichtsdestotrotz ein gelungenes Buch, das eine wunderbare Lektüre für jeden darstellen dürfte, der emotionale Frauenromane mag, sich für die Schulproblematik interessiert und kein Problem damit hat, dass man die Protagonistin unter Umständen auch mal schütteln will.