Rezension

Gelungener Thriller mit Abstrichen

Totenfrau - Bernhard Aichner

Totenfrau
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Thriller "Totenfrau" von Bernhard Aichner, aus dem Jahre 2014 erschien beim btb Verlag.

Blum ist Bestatterin. Sie lebt glücklich mit ihrem Mann Mark zusammen, bis dieser eines Tages überfahren wird. Mark war Polizist und als Blum durch Zufall das Diktiergerät ihres Mannes abhört erfährt sie, dass etwas ganz anderes hinter seinem Unfall zu stecken scheint. Es sieht alles danach aus, als wäre Mark umgebracht worden. Blum beginnt zu ermitteln und hat nur eines im Sinn: Rache auszuüben an die Mörder ihres Mannes.

Das Buch ist zunächst einmal sehr gelungen und kreativ gestaltet. Das Cover gefällt mir sehr gut. Der Umschlag fühlt sich Lederartig an. Das Buch besteht aus 49 Kapitel, die auf 444 Seiten verteilt sind. Würde man genau nachrechnen, hätte die Geschichte an sich circa 344 Seiten, da für jede Kapitel-Nummer zwei bis drei extra Seiten geopfert wurden. Trotz allem besticht das Buch in seiner gelungen Aufmachung.

Die Handlung setzt ohne lange Ausschweifungen an und man befindet sich direkt in der Handlung. Die Story besitzt eine konstante gleichbleibende Spannung vom Anfang bis Ende. Man will auf jeden fall wissen, wie es weitergeht. Jedoch schießt die Spannung, nach meiner Meinung nach, am Ende, beim Finale, nicht außerordentlich in die Höhe.

Die Figuren sind "gut" gelungen. Allerdings fand ich es ein bisschen seltsam, dass Blum nach dem Tod ihres innig geliebten Mannes (für den sie ganz nebenbei Sprichwörtlich >>über Leichen geht<<), kurze Zeit später etwas mit zwei weiteren Männern hatte. Kaum hatte sie den Verlust über den Vater, ihrer zwei Kinder (!) überwunden, bändelte sie schon mit den nächst besten an.

Der Schreibstil ist wahrscheinlich der größte Diskussionspunkt, wie ich es aus der Leserunde entnehmen konnte. Einige lieben ihn, einige Hassen ihn (drastisch ausgedrückt). Am Anfang war ich wirklich von dem Stil begeistert, jedoch fand ich nach den ersten 50 bis 100 Seiten diese vielen Elliptischen "Sätze", wie beispielsweise >>Blum.<< oder auch >>Mark. Reza.<< einfach ein wenig fehl am Platz. Ab und zu OK, aber nach einer Zeit ein wenig fehl am Platz. Trotz allem weist das Buch einen guten Schreibstil auf, der den Lesefluss des Buches steigen lässt.

 

Ein guter Thriller, der mehr durch die Handlung, als durch die Figuren oder Dialogen besticht.