Rezension

gelungener Trilogie-Auftakt

Pheromon 1: Sie riechen dich - Rainer Wekwerth, Thariot

Pheromon 1: Sie riechen dich
von Rainer Wekwerth Thariot

Travis ist Arzt im Jahr 2118; Jake Schüler und Footballspieler 2018. Verbindendes Element zwischen den beiden ist das „Human Future Project“ – eine mysteriöse Organisation über die die Protagonisten mehr herausfinden wollen, da ihre wohltätigen Versprechungen zu schön klingen, um wahr zu sein. Außerdem verhalten sich bei Jake einige Jugendliche und bei Travis fast die komplette Bevölkerung sehr merkwürdig… Gibt es einen Zusammenhang?

 

Sowohl Travis als auch Jake finden schnell Verbündete, die gemeinsam mit ihnen rätseln, was sich hinter dem „Human Future Project“ (HFP) wohl versteckt, und wieso nirgendwo in den Medien etwas Negatives darüber berichtet wird. Mit Amy und Lee gibt es auf jeder Zeitebene auch eine starke Mädchenfigur, was mir gut gefallen hat. Der erwachsene Protagonist Travis trägt ein dunkles Geheimnis aus seiner Vergangenheit mit sich herum, während der jugendliche Jake mit ganz aktuellen Veränderungen zu tun hat: Auf einmal ist sein Heuschnupfen verschwunden und plötzlich kann er sogar Gefühle riechen. Ob das etwas mit den titelgebenden Pheromonen zu tun hat?

 

In seinem gewohnt fesselnden Schreibstil beschwört Rainer Wekwerth – hier zusammen mit Coautor Thariot – eine Spannung und teils bedrückende Atmosphäre herauf, die das ganze Buch über greifbar bleibt. Ob Nachdenkliches oder Actionszenen: Die Schilderungen wirken durchweg glaubhaft und man fiebert mit den Figuren mit. Nicht vielen Autoren würde es wohl gelingen, die Spannung auch dann aufrecht zu halten, wenn man durch die zweite (zukünftige) Zeitebene bereits weiß, wie manche Dinge 2018 ausgehen werden. Doch die Geschichte hat mich überzeugt und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band.

 

Einziger Kritikpunkt ist aus meiner Sicht die viele Gewalt - Schläge, Stichverletzungen, Schusswunden, Sprengstoff... Leider wirkt es stellenweise so, als würden "die Guten" vor nichts zurückschrecken, während "die Bösen" einen friedlicheren Weg einschlagen wollen. Ich hoffe, dass sich in den nächsten Bänden noch herausstellen wird, dass Gewalt nicht die Lösung sein kann und dass die Protagonisten ihre Einstellung dazu ändern werden.

 

Ein gelungener Trilogie-Auftakt, der mich ein bisschen an die „The Cage“-Reihe von Megan Shepherd erinnert hat, obwohl das Buch gleichzeitig auch wieder ganz anders war. Auf jeden Fall würde ich „Pheromon“ jedem Leser spannender Jugendliteratur und natürlich allen Fans von Rainer Wekwerths bisherigen Büchern empfehlen!