Rezension

Gelungener zweiter Teil!

Die Furcht des Weisen. Teil 1 - Patrick Rothfuss

Die Furcht des Weisen. Teil 1
von Patrick Rothfuss

Ich habe erst vor kurzem meine begeisterte Rezension zu "Der Name des Windes" verfasst und eigentlich möchte ich mich nicht wiederholen, aber: Es ist eine geniale Geschichte, die nun weitergesponnen wird.

Kvothe hat trotz seiner Talente immer noch an der Universität zu kämpfen, und seine Suche nach wahrer Magie und den Namen der Dinge und die Chandrian stagniert. Irgendjemand attackiert ihn mit schwarzer Magie und auch Devi bringt er gegen sich auf. Zwar beginnt Elodin ein Seminar zu geben (sofern er erscheint), doch die Meister, besonders Hemme, sind unzufrieden mit ihm (so manchem kann man es nicht verübeln ;-)). Schließlich nimmt Kvothe sich eine (erzwungene) Auszeit und begibt sich zu einem möglichen Schirmherren, dem Maer Alveron. Dieser hat verschiedene Aufgaben für ihn, doch Kvothe langweilt sich und fühlt sich eingesperrt. Ein wenig besser geht es ihm als er Denna trifft, aber er sorgt sich weiterhin um sie. Etwas, das sie nicht ausstehen kann... 

Schließlich macht Kvothe sich mit ein Söldnertruppe auf den Weg, ohne zu ahnen, dass dieser verworrener ist als es diese Aufgabe erfordert.

Kvothes Geschichte geht weiter, und wieder ist Rothfuss ein toller Band gelungen!

Rothfuss öffnet uns seine riesige Welt ein weiteres Stückchen, nun dürfen wir Eintauchen in Intrigen und Ränkeschmieden der Adligen, sowohl an der Universität als auch am Hof des Maer.
Ambrose tritt selten als Person und doch sehr häufig in Erscheinung. Wie? Das werdet ihr selbst erfahren müssen.
Ich finde ihn genauso unsympathisch wie eh und je, ohne ihn als böse zu empfinden, was ich richtig gut finde, denn das ist immer noch ein Unterschied, den nicht jeder hinkriegt.
Auch Kvothe steht zu Ambrose wie eh und je, doch dass der auch noch eine Zeit lang mit Denna anbändelt, geht ihm vollends gegen den Strich, was ihn zu einer gefährlichen Aktion anstachelt.
Wie so oft, denn das ist wirklich ein Problem Kvothes: Leichtsinn und Ungeduld, Eigenschaften, die dem späteren Wirt vollends fehlen (na ja, zumondest der Leichtsinn). Ansonsten verändert Kvothe sich nicht wirklich, aber er ist teilweise sehr wankelmütig.
Die Freundschaft von ihm, Simmon und Willem erreicht neue Höhepunkte und zeigt ihre Berechtigung, denn ohne die beiden hätte er um sein Leben fürchten müssen.
Auch andere Figuren rücken in ein neues Licht und treten hervor,  vor allem Elodin, der so manches Mal ulkig erscheint und dann wieder weise. Kvothe wird von ihm in den Wahnsinn getrieben, und erlebt so manche problematische Situation (ähm, Hemmes Räume), die auch witzig sein können. Manchmal erscheint mir Elodin Kvothe ähnlicher als er ahnt, sowohl altersmäßig als auch im Umgang mit anderen.
Doch Kvothe werden auch Grenzen aufgezeigt, denn zwar ist er in vielen Bereichen gebildet, aber selten der Allerbeste. Und das ist auch gut, denn manchmal braucht Kvothes Hochmut einen kleinen Dämpfer.

Am Hof begegnet er dem Maer, einem vielschichtigen Mann, der sehr intrigant, aber auch sehr gebildet ist. Er ist mir weder sympathisch noch unsympathisch,  denn seine Entscheidungen sind nicht ommer zu durchschauen. Nur Stapes und Bredon scheinen herzensgut zu sein, auch wenn ersterer zunächst einen anderen Anschein erweckt.

Schließlich trifft Kvothe noch auf seine Begleiter zur Banditenjagd: Marten, Hespe, Dedan und Tempi, ein Krieger der Adem, der Kvothe fasziniert und dem er sich langsam annähert. Diese Freundschaft wird noch von Bedeutung sein.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, da der zweite Band im Deutschen gesplittet wurde (wegen des großen Textumfangs).

Das Zwischenspiel ist wieder sehr interessant, und besonders Bast fasziniert mich und lässt den Leser mit Fragen zurück, genau wie Kvothe, der Schwäche zeigt. Ich frage mich: Wie kann dieser mächtige Magier so schwach geworden sein? Was ist passiert?

Gerade die Zwischensequenzen sorgen für Spannung, die in der eigentlichen Handlung etwas fehlt. Wie schon in Band 1 "Der Name des Windes" sind es einzelne Ereignisse, die Spannung hervorrufen, der große Bogen entsteht erst durch die Zwischensequenzen.

Trotzdem bin ich nach der Lektüre des Buches zufrieden wie selten gewesen - Band 1 war zwar etwas besser - und spmit vergebe ich auch für diesen Band 5 von 5 Bookworms.