Rezension

Gelungenes Debüt

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle - Katharine McGee

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
von Katharine McGee

Bewertet mit 3.5 Sternen

Gelungenes Debüt mit gutem Setting, allerdings hätte ich mir bei den Charakteren mehr Tiefe und insgesamt mehr Spannung gewünscht.

Inhalt:

Manhattan, 2118: Im Penthouse des höchsten Gebäudes der Welt feiern die Reichen und Schönen eine rauschende Party. Für fünf von ihnen wird nach dieser Nacht nichts mehr so sein wie zuvor. Die wunderschöne Avery, die intrigante Leda, die verführerische Eris, die verzweifelte Rylin, der ehrgeizige Watt - einer von ihnen wird den Abend nicht überleben.

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich gut, man kommt super durch die Seiten ohne ins Stolpern zu geraten – gepackt hat er mich allerdings nicht. Das Cover mit dem Mädchen in dem hübschen Kleid und dem schimmernden Hintergrund finde ich ganz schön.

Die Geschichte wird aus der dritten Person und aus der Perspektive von fünf verschiedenen Protagonisten erzählt – Avery, Leda, Eris, Watt und Rylin. Alle haben so ihre Päckchen zu tragen und alle haben so ihre Geheimnisse.

Avery, Leda und Eris wohnen in den oberen Stockwerken des Towers und zählen zur High Society. Sie gehen gemeinsam zur Schule und gehören der gleichen Clique an.

Avery ist wunderschön und alle halten sie für perfekt. Was jedoch niemand weiß: Sie ist heimlich in ihren Adoptivbruder Atlas verliebt. Zwar versucht sie gegen ihre Gefühle anzukämpfen, diese sind jedoch einfach zu stark.

Keiner aus der Clique weiß, dass Leda gerade aus dem Entzug kommt. Nicht einmal mit Avery, ihrer besten Freundin, kann sie darüber reden, da ihre Drogensucht mit ihren Gefühlen zu Atlas, Averys Bruder, zu tun hat. Nachdem Atlas wieder auf der Bildfläche erscheint, meldet sich nicht nur ihr Verlangen nach Drogen zurück, sie entwickelt auch eine schon krankhafte Eifersucht.

Eris liebt es Spielchen zu spielen und hatte schon was mit der Hälfte der Jungs und Mädchen ihrer Klasse. Nachdem sie jedoch ein Geheimnis erfährt, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Obwohl sie mit großen Probleme zu kämpfen hat, macht sie doch das beste aus ihrer Situation.

Watt und Rylin leben beide weiter unten und müssen im Gegensatz zu den anderen dreien zusehen, wie sie ihr Geld verdienen.

Während Watt nebenberuflich verschiedene Hackeraufträge bearbeitet, bei dem ihm auch der illegale Quant (sozusagen ein intelligenter Supercomputer) in seinem Kopf hilft, musste Rylin die Schule abbrechen, um ganztags in der Monorail-Station bzw. gelegentlich bei einem Kunden aus der High Society als Hausmädchen zu arbeiten.

Leider war mir keiner der Charaktere besonders sympathisch, was vor allem daran lag, dass sie recht oberflächlich beschrieben wurden.

Zudem waren die Kapitel sehr kurz, sodass die Perspektive häufig wechselt. Durch die relativ hohe Anzahl an Protagonisten und der schnellen Wechsel der Perspektiven, fiel es mir sehr schwer, mich in die Charaktere hineinzuversetzen.

Trotzdem ist das Verhalten jeder Person im Großen und Ganzen nachvollziehbar und ihre Handlungen sind stimmig.

Das Set gefällt mir sehr gut. Das Leben der Protagonisten findet fast ausschließlich in dem 2,5 Meilen hohen Tower mit insgesamt 1000 Etagen statt. Hier bestimmt die Etage die soziale Stellung: die Reichen wohnen oben, die Armen unten. Es gibt auch allerlei technologischen Schnickschnack, an den man sich allerdings erst einmal gewöhnen muss, wie z.B. die Kontaktlinse, mit der man u.a. kommunizieren und fernsehen kann.

Leider plätschert die Story nur so vor sich hin, da es keinen richtigen Spannungsbogen oder Wendepunkte gibt. Trotzdem war sie interessant und hat mir gefallen. Am Ende kam dann sogar doch noch ein bisschen Spannung auf. Positiv aufgefallen ist mir außerdem, dass das Ende nicht gezwungen oder konstruiert wirkte, sondern nachvollziehbar war.

Fazit:

Alles in allem ein unterhaltsamer Debütroman der Autorin, besonders das Set hat mir gut gefallen. Bei den Charakteren hätte ich mir jedoch etwas Tiefe gewünscht. Auch die Spannung hat mir insgesamt gefehlt, obwohl das Potenzial auf jeden Fall vorhanden war.

Das Buch erhält von mir 3,5 von 5 Sterne.