Rezension

Geniale Idee

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Die Idee, eine Gesellschaft zu schaffen, die Liebe als Krankheit sieht, fand ich total genial und hat mich von der ersten Seite an richtig begeistert. Lauren Oliver stellt die Problematik, wie die Menschheit ohne Liebe wäre, in einzelnen Situationen sehr nachvollziehbar da. Manche kleine Randsituationen sind trotzdem unverständlich geworden, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass Menschen so reagieren. Ich musste mich dann immer daran erinnern, dass diese ja nunmal keine Liebe empfinden und dann war es vielleicht doch normal.

Anfangs fand ich die weibliche Protagonistin Lena ein wenig anstrengend. Aber dieses Problem habe ich immer bei Dystopien und finde ich auch richtig. Ich muss mich immer daran erinnern, dass die Mädels in Dystopien keine andere Gesellschaft kennen und das ja alles als richtig ansehen, so wie es ist. Auch in "Delirium" kommt dann irgendwann der Moment der Erleuchtung und dann wird es mit Lena einfacher.

Leider fand ich Alex, die männliche Hauptfigur, ein wenig blass. Er kann zwar Lena von sich überzeugen, aber nachvollziehbar war es nicht, weil er meiner Meinung nach zu dem Zeitpunkt nichts dafür getan hat. Er ist ganz nett - mehr nicht. Ich hoffe, dass er im zweiten Teil etwas präsenter wird.

Da gibt es aber nicht nur Alex, von dem ich mir im zweiten Teil erhoffe. Da ist auch noch Lenas beste Freundin Hana, die mir mit ihrer leicht frechen Art, sofort sympathisch war. Ich habe mich auch sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass es eine Kurzgeschichte über Hana gibt. 

Ganz fies fand ich das Ende. Es ist ratsam Teil 2 schon mal im Auge zu behalten, denn so ein Cliffhanger zwingt einem ja praktisch zum Weiterlesen. Es gibt noch so viel, das aufgeklärt werden muss und vor allem möchte ich wissen, was mit Lena und Alex passiert. Es ist ja so aufregend.

Eigentlich hatte ich schon erwartet, dass mir das Buch gut gefallen wird. Einfach, weil ich die Idee von Liebe als Krankheit total genial finde. Lena ist für mich keine Überraschung. Erst ist sie ein wenig naiv und dann versteht sie plötzlich, was alles falsch läuft. Von Alex habe ich allerdings mehr erwartet. Er ist einfach nicht sehr charismatisch, fast langweilig.