Rezension

Geniale Zukunftsvision

Mind Games - Teri Terry

Mind Games
von Teri Terry

Bewertet mit 5 Sternen

"Mind Games" handelt von der 17-jährigen Luna, die in einer Welt lebt, in der vieles nur noch digital abläuft. Dies ist durch Implantate möglich, doch sie verweigert sich diesem technischen Fortschritt, denn ihre Mutter ist in Folge dieses Prozesses verstorben. Die Überraschung ist groß, als Luna vom Implantat-Hersteller ProCare zu einem Einstufungstest geladen wird, nachdem ihr einer der begehrten Programmierer-Jobs vermittelt wird. Luna lässt sich auf dieses Spiel ein, doch sie ahnt die Gefahren immer mehr, doch sie weiß, dass sie sich auf diese Gefahr einlassen muss, um die Wahrheit zu ermitteln.

Teri Terry geht noch weiter in die Zukunft. Wir haben einen dritten Weltkrieg hinter uns und wie immer bemüht sich eine Organisation die Welt zu kontrollieren. Dies geschieht durch so genannte Implantate, die das Leben vollständig digitalisieren. Eine geniale Idee und noch viel genialer umgesetzt. Auch wenn ich kein Techniknerd bin gelang es mir problemlos der Zukunftskonzeption von Terry zu folgen und es war faszinierend sich eine solche Welt vorzustellen und selbst über die Vor- und Nachteile dieser nachzudenken. Dieses ganze Szenario setzt der bereits gut durchdachten Welt der "Gelöscht"-Reihe (die sie im übrigen in genialer Weise nochmal selbst verarbeitet- Gelöscht 12) nochmal die Krone auf.

Natürlich erinnert die Protagonistin Luna stark an Kyla. Beide sind mutig, rational, nicht kleingläubig und schließen sich nachher auf Leben und Tod dem Widerstand an. Aber solche Figuren braucht es auch, um die Geheimnisse aufzudecken und das Böse somit zu besiegen. Entscheidend ist aber erneut, dass Luna die Geschichte problemlos alleine tragen kann. Natürlich gibt es auch zahlreiche Nebenfiguren, aber alles dreht und wendet sich mit Luna. Gecko spielt sicherlich noch eine große Rolle, aber auch er steht in Lunas Schatten. Positiv im Zusammenhang mit ihm ist zu nennen, dass die "Liebesgeschichte" (wenn man es denn überhaupt so nennen kann) nebenbei erzählt wird. Darum geht es in "Mind Games" einfach nicht.

Das Lesen fällt zudem sehr einfach, da Teri Terry einfach eine angenehme Sprache hat, weil es viele kurze Kapitel gibt und weil die Spannung wirklich sukzessive aufgebaut wird. Spätestens auf den letzten 100 Seiten kann man das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Das Finale ist furios, es endet offen und doch irgendwie abgeschlossen. Das Entscheidende ist geschehen, wie genau die weitere Zukunft aussieht, bleibt jedem selbst überlassen oder aber Terry für einen zweiten Band. Aber das ist für mich gar nicht nötig. "Mind Games" ist in sich eine geniale, sehr empfehlenswerte Dystopie, die jedem nur wärmstens ans Herz legen kann. Terrys Vorstellungskraft ist schon große Klasse und man wird selbst süchtig danach, dass man diese Implantate gerne mal selbst ausprobieren würde. Also lasst euch von Teri Terry in eine andere Welt entführen, ihr werdet es nicht bereuen!