Rezension

Gentlemen of New York - Hart wie Stahl

Gentlemen of New York 01 - Hart wie Stahl - Joanna Shupe

Gentlemen of New York 01 - Hart wie Stahl
von Joanna Shupe

Bewertet mit 4 Sternen

Beim Stöbern bin ich zuerst auf das Cover von „Gentlemen of New York – Hart wie Stahl“ aufmerksam geworden und ein zweiter Blick auf den Inhalt machte mir Lust – mal wieder – einen historischen Liebesroman zu lesen.

 

Elizabeth Sloane stammt aus einer altehrwürdigen Familie und gehört zur High Society. Die junge Frau hat ihre Eltern früh verloren und einzig ihr älterer Bruder Will ist ihr als Familie noch geblieben. Es ist Elizabeths größter Wunsch aus ihrem bisherigen Hobby, dem Verfolgen der Börsendaten ein Geschäft zu machen. Sie ist fest von ihren Fähigkeiten überzeugt und will sich beweisen. Ihrem Bruder sind die Ambitionen seiner Schwester ein Graus und er befürchtet einen Skandal, wenn sie ihre Pläne nicht aufgibt.

 

Nachdem Elizabeth meint Anhaltspunkte für finanzielle Probleme im familieneigenen Unternehmen gefunden zu haben, steht ihr Entschluß fest, sie wird an der Börse spekulieren und mit einer eigenen Wertpapierfirma Geld verdienen. Da ihr als Frau der Zugang zur Börse verwehrt ist, braucht sie einen Mittelsmann.

 

Emmett Cavanaugh kommt von ganz unten und hat sich mit harter Arbeit und einer großen Portion Gerissenheit und Skrupellosigkeit bis an die Spitze gekämpft. Inzwischen kann er sich als Stahlmagnat fast alles leisten.

Er staunt nicht schlecht als eines Tages Elizabeth Sloane bei ihm im Haus steht und seine Unterstützung für ihre Wertpapierfirma erbittet. Doch trotz seiner Skepsis hat die junge Frau etwas Bezwingendes an sich und er kann sich seiner Faszination für sie nur schwer entziehen.

 

Als Gefühle erwachen wird es kompliziert, Zweifel werfen Steine auf den Weg und nicht jeder gönnt den Beiden ihr vermeintliches Glück.

 

Die Autorin Joanna Shupe siedelt ihre New York-Trilogie im „Gilded Age“ (1870 – 1900) und im damaligen New York an. Hier prallen der alte und reiche Geldadel, die sogenannten Knickerbocker auf eine neue Generation vermögender Menschen, die dank kluger Investionen in die neue Industrie und harter Arbeit zu ihrem Reichtum gekommen sind. Beide Gesellschaftsschichten beäugen sich misstrauisch und der „alte Adel“ möchte mit den „neureichen Emporkömmlingen“ nichts zu tun haben.

 

Dieses Setting verleiht der Geschichte einen erfrischenden Anstrich, der mir gut gefallen hat.

 

Die Figuren und ihre Liebesgeschichte haben mir anfangs etwas mehr versprochen, als dann im Lauf der Geschichte dabei heraus kam. Hier hätte es mir gefallen, wenn die Autorin die positiven und vielversprechenden Anlagen ihrer Protagonisten mehr ausgeschöpft hätte. Sowohl Emmett wie auch Elizabeth haben da für mich einiges von ihrem Potenzial verschenkt bzw. gar nicht erst anzapfen dürfen. Auch die Rahmenhandlung hätte noch mehr Luft für Überraschungen geboten, den die hier nur mäßig aufkommende Spannung ist doch recht schnell wieder verpufft.

 

Nichtsdestotrotz ist die Geschichte natürlich gut zu lesen und hat ihren Unterhaltungswert als romantisch-historische Lovestory.

 

Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich auf 4 Sterne aufrunde, da ich hoffe, dass mich Frau Shupe mit den nächsten zwei Bänden ihrer Trilogie vielleicht noch überraschen wird ;-)