Rezension

Gerade im Mittelteil sehr überzeugend und mitreißend!

These Broken Stars. Lilac und Tarver (Band 1) - Meagan Spooner, Amie Kaufman

These Broken Stars. Lilac und Tarver (Band 1)
von Meagan Spooner Amie Kaufman

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Es ist nur eine flüchtige Begegnung, doch dieser Moment auf dem größten und luxuriösesten Raumschiff, das die Menschheit je gesehen hat, wird ihr Leben für immer verändern. Lilac ist das reichste Mädchen des Universums, Tarver ein gefeierter Kriegsheld aus einfachen Verhältnissen. Nichts könnte die Kluft zwischen ihnen überbrücken – außer dem Schiffbruch der angeblich so sicheren Icarus. Als das Unfassbare geschieht, müssen Lilac und Tarver auf einem fremden Planeten ums Überleben ringen. Zu zweit gegen die Unendlichkeit des Alls...“

 

Gestaltung

Die Sterne, die über den beiden Gesichtern verteilt sind, finde ich sehr schön, weil sie schon auf das Weltall-Setting hinweisen und auch der metallic-schimmernde Titel gefällt mir gut. Die Gesichter mag ich jedoch nicht so gerne. Irgendwie sieht für mich vor allem die untere linke Ecke mit der Nase des Mädchens seltsam aus und durch das Close-Up der beiden Gesichter erkennt man (abgesehen von den Augen) nicht viel. Die Gestaltung UNTER dem Schutzumschlag ist dafür wunderschön! Das Buch ist mit einem Planeten bedruckt, der umgeben ist von einer Galaxie. Das war ein wirklicher Blickfang und hat mir viel besser gefallen, als die beiden Gesichter des Covers.

 

Meine Meinung

Nachdem das englische Original von „These Broken Stars – Lilac und Tarver“ so hochgelobt und geradezu gehypt worden war, war ich natürlich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich wollte erfahren, warum es so hochgelobt ist und so vielen Lesern gefallen hat. Nun, nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich die Euphorie einerseits verstehen, aber andererseits habe ich auch ein paar kleinere Kritikpunkte, die mich dem Buch nicht die volle Anzahl an Sternen geben lassen.

 

Positiv an „These Broken Stars“ ist die Mischung aus mehreren verschiedenen Elementen. Dieses Buch hat mich teilweise an die Fernsehserie „Lost“ erinnert, aber auch an „Die 100“ oder an „Die Tribute von Panem“. Eigentlich hat „These Broken Stars“ sogar das Beste von ihnen in sich vereint: die Geschichte spielt zunächst im Weltall auf einem Raumschiff, doch nach einem dramatischen Absturz findet ein rapider Ortswechsel statt, denn die beiden Hauptfiguren, Lilac und Tarver, finden sich dann auf einem grünen, gefährlichen Planeten wieder auf dem seltsame Dinge vor sich gehen. Dort auf diesem Planeten sind sie der einen oder anderen Gefahr ausgesetzt, die durchaus auch zu Verletzungen führen…

 

So greift „These Broken Stars“ alles auf, was ich so sehr liebe: Action, Dramatik, Geheimnisse, den Kampf ums Überleben und vieles mehr! Gerade der Mittelteil des Buches konnte mich überzeugen, da Lilac dort eine ziemliche Entwicklung durchgemacht hat und sich sehr mutig zeigt. Zudem gab es im letzten Drittel eine ziemliche Überraschung, einen Twist, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Manch ein Handlungsverlauf war für mich zwar sehr vorhersehbar, aber dennoch habe ich die Geschichte genossen, da sogar Dinge eingetreten sind, die ich mir zuvor insgeheim gewünscht hatte, um der Story das gewisse Etwas zu geben.

 

Obwohl nun so manch einer kritisch nachfragen würde, ob das Buch denn dann überhaupt noch Neues zu bieten habe, wenn es doch an andere Bücher/Serien erinnert, dem kann ich sagen: ja, das tut es. Natürlich ist das Buch gerade für Fans der oben genannten Medien ein besonderes Highlight, aber „These Broken Stars“ hat seinen ganz eigenen Handlungsverlauf mit neuen Ideen. So hört Lilac beispielsweise auf der Insel seltsame Stimmen. Das Rätsel um diese Stimmen hat dem Buch zusätzlich einen Mitrateeffekt verpasst, denn ich habe beim Lesen die ganze Zeit über Theorien aufgestellt, was hinter dem Geheimnis des Planeten stecken könnte.

 

Kritisch anzumerken ist für mich jedoch zum einen die Beziehung zwischen Lilac und Tarver (dessen Name auch sehr gewöhnungsbedürftig ist. Fast die ganze Zeit über habe ich Traver gelesen!). Die beiden haben zu Beginn das typische Jugendbuch-Liebespaar-Verhalten an den Tag gelegt: es war offensichtlich, dass sie sich mögen, jedoch haben sie es einander nicht gezeigt, sondern stattdessen lieber miteinander gezankt (nur um sich schlussendlich dann doch zu kriegen, versteht sich. Aber das ist ja für jeden Leser von vorneherein klar…siehe Untertitel des Buches..). Für mich müssen Liebesgeschichten in Jugendbüchern nicht immer nach diesem Schema F ablaufen und ich hätte mich gefreut, wenn die Autorinnen das Anbandeln von Lilac und Tarver ein wenig anders gestaltet hätten. Zumal es meiner Meinung nach auch ziemlich lange gedauert hat, bis die beiden sich endlich ordentlich ausgesprochen hatten…

 

Mein zweiter Kritikpunkt bezieht sich auf das Ende (ca. die letzten 80 Seiten), denn dort ging mir so manches zu schnell und zu leicht. Manche Fragen blieben offen und einige Dinge blieben ungeklärt. Für mich war es teilweise sogar etwas verwirrend, da mir Lösungen präsentiert wurden, ohne dass erklärt wurde, warum diese Lösungen möglich waren. Zudem konnte Lilac ihren Vater (der zuvor als ziemlicher Schurke und sehr streng dargestellt wurde) einfach so in den Schatten stellen, was meiner Meinung nach viel zu einfach war. Hier hätten die Autorinnen ruhig noch ein paar Seiten anhängen können, um die Geschichte angemessen ausklingen zu lassen.

 

Fazit

Alles in allem war „These Broken Stars – Lilac und Tarver” ein spannendes Leseabenteuer, das mich mit auf eine Reise zu fremden Planeten genommen hat. Wer „Lost“, „Die 100“ oder „Die Tribute von Panem“ mag, dem wird „These Broken Stars“ sehr gefallen! Gerade der Mittelteil konnte mich mit all seinen Gefahren, seiner Dramatik und seinen Entwicklungen mitreißen und überraschen. Das Ende ging mir etwas zu schnell, aber nichtdestotrotz hat mir dieser erste Band einer Trilogie sehr gut gefallen und mich gerade aufgrund seines Settings überzeugt.

4 von 5 Sternen!

 

Reihen-Infos

1. These Broken Stars - Lilac und Tarver

2. These Broken Stars - Jubilee und Flynn (erscheint am 25. November 2016 auf deutsch)

3. Their fractured light (bereits auf Englisch erschienen)