Rezension

Gerade mal Mittelmaß

Am Ende aller Zeiten - Adrian J. Walker

Am Ende aller Zeiten
von Adrian J. Walker

Bewertet mit 2 Sternen

Um dieses Buch war ja kaum herumzukommen: Viel Werbung und lobende Pressestimmen, dazu ein modernes und liebevoll gestaltetes Cover. Doch darunter steckt leider gerade mal Mittelmaß.

Die Stroy war mir zu geradlinig um wirklich spannend zu sein. In der Hauptsache bestand sie daraus, dass die Charaktere laufen, jemandem begegnen, Lebensmittel suchen und weiterlaufen. Dann jemanden begegnen, Lebensmittel suchen und weiterlaufen. Mich hat das Ganze mehr und mehr an ein Pen and Paper Rollenspiel erinnert, das der Autor verschriftlicht hat: „Ihr kommt an einen Krater.“ „Ich versuche runter zu klettern.“ „Würfel mal.“ „5.“ „Du rutscht aus und fällst den Abhang runter.“ Spannung geht anders. Drama geht anders. Literatur geht anders.

Auch die Charaktere können die Story nicht retten. Hauptcharakter und Ich-Erzähler Ed ist kein wirklicher Sympath. Er ist faul, schwach und irgendwie immer unzufrieden. Auch im Laufe der Geschichte, schafft er es nicht ganz, aus seiner Looserrolle auszubrechen. Immerhin entwickelt er sich ein wenig. Gut gefallen hat mir nur Bryce. Er sieht aus wie ein Bär, ist wild, trinkt viel und hat eine große Klappe. Aller anderen Figuren waren mir zu streng, zu langweilig und zu blass.

Was mir den Roman aber am meisten verleidet hat war, wie das Personal in Klassen aufgeteilt wurde. Jugendliche und Leute aus der Unterschicht waren eigentlich durchgängig die „Bösen“. Ihre Haupteigenschaften sind Unreife, grundlose Aggressivität und Bosheit. Die Intellektuellen und Mittelständler kommen dagegen mit einer Ausnahme durchweg gut weg. Die sind anständig, gesetzestreu und teamfähig. Bäh.

Insgesamt ist mir einfach zu wenig passiert. Die Story was zu geradlinig und hat stellenweise Potential ungenutzt gelassen. Dazu die antiquierte Gut/Böse Einteilung. Gut, Am Ende Aller Zeiten liest sich trotz allem recht flüssig und schnell. Aber gefallen hat es mir nicht.