Rezension

Geschichte über Liebe, Freundschaft, Trauer und Eifersucht, die berührt

Eden Summer - Liz Flanagan

Eden Summer
von Liz Flanagan

Bewertet mit 4 Sternen

Eden und Jess sind seid Jahren die besten Freundinnen, sie gehen zusammen durch dick und dünn. Doch Eden ist gestern Abend nicht nach Hause gekommen. Die Suche beginnt. Ist Eden abgehauen? Wurde sie Opfer eines Gewaltverbrechens? Hat ihr Freund Liam etwas damit zu oder gar ihr Exfreund? Was führte zu ihrem Verschwinden?

Jess gibt die Hoffnung nicht auf, sie will Eden unbedingt finden. Nachdem Eden ihre Schwester Iona verloren hat und dadurch in ein schwarzes Loch gefallen ist, hat Jess sich geschworen, dass sie ihr durch diese schwere Zeit helfen wird. Denn auch Jess hat etwas sehr schlimmes erlebt und auch Eden war immer für sie da und hat ihr damit das Leben gerettet.

Bei ihrer Suche nach der Freundin besucht Jess Orte, die den beiden Mädchen wichtig sind. Durch Flashbacks erfährt der Leser nach und nach, wie es dazu kam, dass Jess sich vor Berührungen und Menschenmengen fürchtet, wie Eden ihre Schwester verloren hat und was insgesamt zur heutigen Situation geführt hat.

Die Beschreibung von Eden lässt sie nicht unbedingt sympathisch wirken. Man kann sie am ehesten als manisch-depressiv bezeichnen. Mal ist sie himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt. Sie ist launisch, eifersüchtig und oft wohl nicht sehr nett. In diesem Sommer ist sie sehr ich-bezogen, verhält sich aber auch oft eher selbst zerstörerisch. Für Jess und auch Liam ist es daher kein leichter Sommer gewesen. Eden steht für beide immer an erster Stelle. In ihrer Sorge um Eden sind sich die beiden näher gekommen.

Emotional kann man sich sehr gut in Jess hinein fühlen. Auch sie ist immer wieder hin und her gerissen zwischen Hoffnung, Verzweiflung, Sorge und Schuldgefühlen. Dabei wirkt sie äußerst authentisch. Obwohl Eden einem selber möglicherweise nicht sympathisch ist, so spürt man doch deutlich, wie wichtig sie für Jess ist.

Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch, dass die Handlung einen einzigen Tag umfasst und zwar den Tag, an dem Eden verschwindet. Atmosphärisch gesehen ist das Buch eher bedrückend, es herrscht ständig eine ängstliche und bedrohliche Stimmung. Das liegt vor allem daran, dass die Geschichte komplett aus Jess Perspektive geschrieben wurde und man daher die ganze Zeit live dabei ist.

Es ist eine Geschichte über Liebe, Freundschaft, Trauer und Eifersucht, die berührt - gut umgesetzt und in Szene gesetzt.