Rezension

Geschichte wiederholt sich

Das Elfenbeinzimmer - Laila El Omari

Das Elfenbeinzimmer
von Laila El Omari

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Als Janas Mutter ihrem Krebsleiden erliegt, möchte die junge Frau mit ihrer 16-jährigen Schwester Marla in Marokko einen Neuanfang wagen und damit auch ihrem spanischen Ehemann Joaquín Mariscal eine zweite Chance geben. Er lebt mit seinem Vater Alejandro in einem geheimnisvollen, riesigen Palast in Ceuta.

Die beiden Frauen haben es nicht leicht mit der Eingewöhnung. Marla geht noch zur Schule und Jana versucht sich als Stoffhändlerin. Streitigkeiten zwischen den beiden Schwestern sind vorprogrammiert.

In einem zweiten und dritten Erzählstrang erfährt der Leser immer mehr von der Vergangenheit des Hauses im 17. und 19. Jahrhundert. Schnell wird klar, dass gerade die Männer der Familie Mariscal keine Kinder von Traurigkeit waren. Als Jana schließlich eines Tages bei ihren Erkundungstouren im Haus ein Elfenbeinzimmer entdeckt, kommen merkwürdige Entdeckungen zu Tage.

Die Idee zur Story ist richtig gut. Das Haus bildet auf jeden Fall den Mittelpunkt der Handlung. Die Charaktere wirkten auf mich allerdings sehr oberflächlich und unnahbar. Teilweise plätscherte die Handlung dahin und nichts Wesentliches passierte. Die kurzen Rückblicke in die familiäre Vergangenheit versprachen viel Spannung, hätten aber ruhig noch etwas ausführlicher sein können.

Die Geschichte des Landes und gerade die Zeit der Entdecker und Eroberer kam zu kurz. Spannung wird aufgebaut und entläd sich dann in einem aufschlussreichen Ende, das noch Raum für Spekulationen lässt.

Fazit: Alles in allem ein solider, schnell zu lesender Roman, der durch seine exotischen Beschreibungen verzaubert, Raum für Fantasie lässt und einen Hauch von Orient hinterlässt.