Rezension

Gesellschaftskritischer Krimi

Bärlauch - Rita Lell

Bärlauch
von Rita Lell

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext: Die alte Stadt war jahrzehntelang arm und verschlafen, bis die Ansiedelung einflussreicher Unternehmen die Grundstückspreise in die Höhe treibt. Bauunternehmer kommen auf die Idee, mit Neubauten in besten Wohnlagen sehr viel Geld zu verdienen. Der Trick, die Politik einzubinden, steigert ihre Effektivität ins Gigantische. Es entsteht eine Immobilienmafia, der sich niemand entziehen kann. Iris Moser wohnt in einer beschaulichen, grünen Ecke des Städtchens, eine Tatsache, die Investoren magisch anzieht. Iris ist eine taffe Frau, mit großer Lebenserfahrung. Sie wähnt sich sicher und lenkt ihr Schicksal souverän. Doch schleichend verändert sich ihre Umgebung und zieht sie in einen Abwärtsstrudel hinein, der sie vernichten will…

 

Dieser Roman ist kein Krimi im üblichen Sinn, sondern eine eher kritische Auseinandersetzung mit Bauunternehmern,  öffentlichen Verwaltungen und Immobilienfirmen, die in ihrer beschaulichen Wohngegend ein Grundstück nach dem anderen aufkaufen und damit die Struktur des beschaulichen Wohnens zum Nachteil verändern. Er erzählt von der Macht des Geldes, der sich viele nicht entziehen können und wollen. Doch Iris nimmt den Kampf auf und wird durch ihre Freunde Wolfgang und Peter unterstützt.

Iris, eine geschiedene recht toughe Frau wohnt in diesem Viertel und ist nicht breit, mit den Wölfen zu heulen, die protestiert auf ihre eigene Art und Weise gegen diese Machenschaften und sei es mit einem Bretterzaun, den sie auf zwei Seiten unterschiedlich gestaltet, zur Baustelle mit hässlichen Fratzen zu ihrer Seite mit schönen Motiven. Als jemand aus ihrer Nachbarschaft ermordet ausgefunden wird, fällt der Verdacht auf Iris, doch sie lässt sich nicht unterkriegen….

Der Schreibstil ist flüssig und eingängig, die Charaktere wirken authentisch und sind gut ausgearbeitet und der Roman ist spannend geschrieben. Ein klein wenig stören Zeitenwechsel innerhalb eines Satzes und einige wenige Rechtsschreibfehler.

Dieser Roman ist kritisch und sehr aktuell, denn was Rita Lell in ihrem Roman schildert, ereignet sich schleichend momentan in vielen Städten und Dörfern, gewachsene Landschaft mit kleinen Siedlungen werden zerstört um Profit zu machen.

Ein Roman, den ich gern weiterempfehle.