Rezension

Gesellschaftskritischer, unrealistischer Thriller

Noah
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Ein Obdachloser, der sein Gedächtnis verloren hat. Eine Tätowierung in der Handinnenfläche: Noah. Eine globale Verschwörung, die die gesamte Menschheit bedroht.

 

Meine Meinung: Dieses Buch von Sebastian Fitzek ähnelt ihm, ist jedoch von der Thematik her gesellschaftskritisch, was seine bisherigen Romane nicht behandelt haben. Vom Stil her erinnert es mich etwas an „Splitter“ von demselben Autor. Vom Inhalt ist es jedoch für mich neu und erinnert eher an Bücher wie „Der Schwarm“ von Frank Schätzing.

Die Gesellschaftskritik in diesem Buch bezüglich der Hilfe für arme, hilfsbedürftige Länder auf dieser Welt sowie der steigenden Überbevölkerung und des wachsenden Problems der Lebensmittelversorgung empfinde ich als zu radikal. Ich fühlte mich an mehreren Stellen des Buches persönlich angegriffen und verletzt – obwohl im Prinzip nur die Wahrheit über mein eigenes Verhalten auf den Punkt gebracht wurde. Gleichzeitig hatte das Buch aber auch übertriebene spannungsgeladene Handlungen, die so oft Wendungen enthielten, dass es sehr unrealistisch wirkte. Dieser Spagat zwischen Gesellschaftskritik und Thriller ist meiner Meinung nach nicht perfekt gelungen. Der Thriller war zu sehr gewollt und zu unnatürlich herbeigeführt (vrgl. Ich bin die Nacht von Ethan Cross). Wenn die Rahmenhandlung (Thriller) zu unrealistisch wirkt, „sehe ich es nicht ein“ die Gesellschaftskritik ernsthaft zu überdenken.

Zur Rahmenhandlung möchte ich nicht zu viel vorwegnehmen. Die Sprünge sind so groß, dass eine weitere Erläuterung eventuell die Spannung nehmen würde. Interessant ist jedoch noch zu erwähnen, dass parallel zur Handlung von Noah auch eine Geschichte aus einem Slamm beschrieben wird. Diese empfand ich als beklemmend, aber ungemein spannender als die Geschichte über Noah. Sie wirkte auf meine realistischer.

 

Fazit: Gesellschaftskritischer Thriller mit unrealistischer und übertriebener Rahmenhandlung, die dadurch spannend wird.