Rezension

Gewaltige Geschichte

Das Lächeln der Fortuna - Rebecca Gablé

Das Lächeln der Fortuna
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der erste Teil der Warningham-Saga ist groß. Gablés Bücher ziehen den Leser zwangsläufig in Ihren Bann.

Die Geschichte beginnt mit dem jungen Robin, den wir durch jedes Auf und Ab in seinem ereignisreichen Leben begleiten. Typisch für Gablé wird nicht nur eine kurze Episode erzählt, nein Gablé interessiert das große Ganze. Robins Geschichte ist eng mit der des englischen Königshauses verbunden. Anschaulich werden die umfangreichen politischen Verbindengen des mittelalterlichen Adels erläutert. Kriege, Könige und Thronfolger sowie das gewaltige Personal werden so souverän vorgestellt und erläutert, dass es beim lesen zu keiner Zeit überfordert oder langweilt.

Auch die Charaktere begeistern. Robin, der Hauptdarsteller in "Fortunas Lächeln", ist ein wahrer Edelmann. Er wirk aber, trotzdem er durchweg gut und ehrlich ist, nie überheblich, sondern einfach nur sympatisch. Man muss den bodenständigen Mann einfach gern haben und hofft dass sich für ihn alles zum Besten wendet. All die wunderbaren Charaktere kann man gar nicht aufzählen und einzeln beschreiben. Besonders gern hatte ich Lancester, Agnes, Leofric, Conrad, Henry, Elinor und Anne. Ein unheimlich gelungener Charakter war Mortimer. Ein schrecklicher Mensch, hinterhältig, gemein und böse. Aber ein perfekter Antagonist mit Hintergrund und zwei Seiten.

Die Verbindung von Robin zu Pferden ist sehr schön. Ich bin kein großer Pferdeliebhaber, aber die Zeit, die Robin als Junge / junder Mann im Stall und bei der Zucht verbringt geht nahe. Ich hätte nicht gedacht, dass ein krankes oder verletztes Pferd mir so nahe gehen kann.

Dieser Roman ist vollgepackt mit Intrigen, Liebe, Machtkämpfen, Höhen, Tiefen, Ehre, Verrat, Witz und mittelalterlichem "Livestile". Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Egal ob es gerade hoch hergeht oder ruhig und beschaulich ist, es macht immer Spaß zu lesen. Einzig konnte ich die knapp 1200 Seiten nicht in einem Zug durchlesen. Hier und da eine Pause tut ganz gut.

Alles in allem ein wunderbar gelungener Roman. Typisch Gablé. Spannend, mitreißend und bestechend gerade durch seine Länge. Ich bin gespannt auf die folgenden Teile der Saga!