Rezension

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Gewohnt spannend, aber für mich schwächer als die Vorgängerbände

Schatten - Ursula Poznanski

Schatten
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3.5 Sternen

Schatten ist der vierte Band um die Salzburger Ermittler Batrice Kaspary und Florin Wenninger und schließt an die Handlung des Dritten Bandes an. Wer sich die Auflösung des dritten Bandes nicht vorwegnehmen lassen möchte, der sollte die Reihe in der richtigen Reihenfolge lesen.

Bea und Florin haben es dieses Mal mit zwei Morden zu tun, die anscheinend mit einem 16 Jahre zurückliegenden, ungeklärten Mord an Beas Freundin Evelyn zusammenhängen. Die Ermittlungen werden daher für Bea sehr persönlich und fordern auch Florin, der aber im gesamten Buch eher etwas blass bleibt.  Und natürlich ist auch wieder Beas unsympathischer Ex-Mann Achim mit von der Partie und macht Bea zusätzlich das Leben schwer.

Trotz der grausamen Morde, die auch aus Sicht des Mörders geschildert werden, ist der gesamte Thriller eher ruhig und zieht seine Spannung aus psychologischen Spielchen, die der Mörder mit Bea treibt.  

Der Schreibstil von Poznanski ist wie gewohnt packend und fesselnd, so dass man immer weiterlesen möchte.

Das Ende kam ein wenig plötzlich und bietet noch einige offene Erzählfäden, die sicher im nächsten Buch weitergeführt werden.

Ich habe allerdings auch einige Kritikpunkte, die allerdings auch schon einiges von der Handlung verraten:

Die Idee, eine Figur aus dem Vorgängerband einzubinden und zum Mörder zu machen, ist super. Aber es hapert ein bisschen an der Umsetzung. Der Täter war letztendlich zu einfach zu identifizieren, da außer ihm und David keine anderen "Fremden" in dem Buch auftauchen. Es sind nur die bekannten Ermittler aus dem Team und Beas Familie.  Das war mir einfach etwas zu offensichtlich. Wenigstens ein paar falsche Fährten hätte Poznanski legen können.

Auch dass Florin die Kinder einfach so zu sich nehmen konnte, hat mich extrem gestört. Welche Großmutter gibt die Kinder an einen Kollegen der Tochter, wenn diese verschwunden ist? Die Kinder kennen Florin doch kaum und als Oma will man doch die Enkel trösten und für sie da sein in so einer schwierigen Zeit. Dasselbe gilt für Beas Bruder…nee, das war für mich einfach völlig realitätsfern.

Und das Problem Achim hat man hier auch auf recht einfache Weise aus der Welt geschafft. Statt einem ordentlichen Gespräch mit Bea, in dem sie mal auf den Tisch haut, haut man ihm lieber eine Eisenstange auf den Kopf.

Insgesamt einer der schwächeren Bände der Reihe aber trotzdem ein flüssig zu lesender, unblutiger und fesselnder Thriller, der einem unterhaltsame Lesestunden beschert. Ich werde die Reihe definitiv weiterverfolgen.