Rezension

Gibt Denkanstöße, bleibt aber Mittelfeld

Das Joshua-Profil - Sebastian Fitzek

Das Joshua-Profil
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3 Sternen

Ich wollte diesen Fitzek wieder unbedingt haben und habe mich diesmal für die Hörbuchvariante entschieden.
Voller Erwartung habe ich die CD eingelegt und es ging erst mal ganz gemächlich los. Wir lernen Max Rhode nebst Frau und Kind kennen, einen Schriftsteller in den besten Jahren, aber mit handfester Schreibblockade.Am Anfang scheint es ein Familienroman zu sein. Mama, Papa und Pflegekind, aber bald passiert das erste Unverhergesehene. Jola wird entführt.
Das Schlimme dabei ist, dass Max beschuldigt wird, seine eigene Tochter entführt zu haben. Denn viele Indizien scheinen auf ihn zu hinzudeuten. Er versucht den Verdacht von sich zu weisen, aber gerät immer tiefer in Verstrickungen, so dass man am Ende nicht mehr genau weiß, wer hier sein grausames Spiel treibt.
Nur eins weiß man für Jola rennt die Zeit weg.

Ich muß ganz ehrlich sein, ich war immer hin und her gerissen von dem Plot.
Er gibt sehr viele Denkanstöße. Fitzek schafft es damit den Nerv der Zeit zu treffen, aber ich muß auch sagen, dass die Spannung für mich zeitweise nicht in typischer Fitzekmanier gehalten wurde.
Ein weiterer negativer Punkt, der mir aufgefallen ist, waren die vielen Baustellen mit denen der Hauptprotagonist hier zu tun hat.
Schwere Kindheit mit aggressiven psychopathischen Vater, Pflegekind von drogenabhängigen Eltern, Ehekrise, Schreibblockade. Irgendwie war mir das zuviel des Guten.
Auch mit seiner Frau konnte ich überhaupt nichts anfangen, am Anfang faltet sie ihn noch zusammen, dass er nicht immer da ist für seine Pflegetochter und am Ende scheint es so, als wäre es ihr vollkommen egal.
Und zu  guter Letzt haben mich die ständigen Hinweise auf die "Blutschule", das Werk von Max Rhode, das ja auch aus der Feder Fitzeks stammt, ziemlich genervt. Auch wenn ich die Idee an sich sehr genial fand. Aber da hätte zweimal erwähnen auch gereicht.

Für mich war das zwar unterhaltsam, aber doch mit einigen Schwachpunkten. Ich hoffe auf Besserung im nächsten Werk.