Rezension

Gibt es so etwas wie Schicksal wirklich?

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung - Stefanie Hasse

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung
von Stefanie Hasse

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Kiera war noch ein kleines Mädchen, als ihr ein unheimlicher Mann auf dem Jahrmarkt eine geheimnisvolle Münze zusteckte. Jahre später findet sie die Münze beim Aufräumen wieder und verletzt sich daran. Von da an steht Kieras Leben Kopf: An der Schule tauchen die geheimnisvollen Zwillingsbrüder Phoenix und Hayden auf. Und Phoenix – unfreundlich, überheblich, aber wahnsinnig attraktiv – behauptet, Kiera könne mit der Münze das Schicksal beeinflussen. Und daher dürfe er nun einen ganzen Mondmonat lang nicht mehr von ihrer Seite weichen ...

(Quelle: https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/schicksalsbringer_ich_bin_deine_be...)

Als kleines Mädchen bekam Kiera auf einem Jahrmarkt eine Münze geschenkt, mit der sie jedoch nichts anfangen konnte und sie deshalb wieder vergessen hat. Bei ihrem Umzug fällt sie ihr plötzlich wieder in die Hände und nachdem sie sich daran verletzt hat, scheint ihr Leben total durcheinander zu geraten.

Ihre Mitschüler verhalten sich plötzlich seltsam und ihre Wünsche scheinen in Erfüllung zu gehen. Und als Phoenix und Hayden an ihrer Schule auftauchen und sich in ihr Leben drängen, ist das Chaos perfekt. Vor allem, als der arrogante und doch attraktive Phoenix ihr dann auch noch erklärt, dass sie jetzt angeblich das Schicksal beeinflussen könnte … .

Meine Meinung:

Wer hat sich noch nie gefragt, ob das Leben vorherbestimmt ist, ob die Dinge, die einem passieren Schicksal sind oder eher doch Zufall. Genau um dieses Thema dreht sich der neue Jugendroman von Stefanie Hasse und genau aus diesem Grund musste ich das Buch auch unbedingt lesen.

Im Prolog erlebt man, wie Kiera die Münze geschenkt bekommt. Danach macht man einen gewaltigen Zeitsprung und begleitet die Protagonistin bei ihrem Umzug. Ehrlich gesagt wusste ich nicht so recht, was ich von Kiera halten sollte. Einerseits hatte sie mein vollstes Mitleid für ihre Familiensituation, andererseits fand ich es doch etwas übertrieben, wie damit umgegangen wurde. Sie kam mir manchmal ziemlich naiv vor und obwohl es den Anschein hatte, als würde sie nur das Beste für alle anderen wollen, kaufte ich ihr das manchmal nicht so ganz ab.

Anfangs lernt man vor allem auch Kiera, ihre Freunde, ihre Band, ihre Familie und ihr Leben kennen. Dabei dreht sich viel um die Musik und den großen Auftritt, den sie und ihre Bandkollegen planen. Dann treten Phoenix und Hayden in Kieras Leben und sie wird zum ersten Mal so richtig mit der Liebe konfrontiert. Es ist toll, wenn man als Leser Zeit hat, sich erst einmal in der Geschichte zurechtzufinden und alle kennenzulernen, aber mir persönlich hat es etwas zu lange gedauert, bis endlich der Fantasy-Aspekt in der Geschichte auftauchte und die Story an Fahrt aufnahm. Ich habe richtig darauf gewartet und mich gefragt, wann es denn endlich richtig losgehen würde. Etwas versöhnt haben mich dabei die kursiv geschriebenen Gedanken, die manchmal am Ende eines Kapitels auftauchten und von denen man anfangs nicht wusste, wem sie gehören. Das verriet mir, dass die Geschichte auf jeden Fall noch spannend werden würde. Allerdings muss ich gestehen, dass mich das Ganze erst zum Schluss richtig mitgerissen hat. Natürlich braucht es etwas, bis alle Fäden zusammenlaufen, aber mir fehlte zwischendrin einfach die Spannung. Am Ende überschlagen sich zwar die Ereignisse und es gibt einen tollen Showdown mit einigen schönen Wendungen, so dass ich gerne weitergelesen hätte, aber bis dahin hat sich der Lesesog bei mir leider etwas in Grenzen gehalten.

Die Idee mit dem Schicksal und dem Zufall fand ich richtig klasse. Die Autorin spinnt darum eine tolle Geschichte und füllt sie zusätzlich mit Auszügen aus der Mythologie. So wird alles schön rund und man fragt sich beim Lesen zwangsläufig, woran man selbst glaubt. Ist unser Leben vorherbestimmt, haben wir das Schicksal selbst in der Hand oder sind die Dinge, die passieren doch eher Zufall? Es gefiel mir außerdem sehr gut, dass das Schicksal sowohl eine positive, als auch eine negative Seite haben kann. In manchen Zeiten fragt man sich einfach, ob man vom Pech geradezu verfolgt wird und dann geht einem alles wieder ganz leicht von der Hand. Schön, dass Stefanie Hasse auch das in ihre Geschichte eingebaut hat.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr angenehm und passt super zur Zielgruppe. Das Buch lässt sich also flüssig und entspannt lesen.

Die Liebesgeschichte ist natürlich ein typisches Klischee, wie man es momentan in vielen Jugendbüchern findet, aber das hat mich persönlich nicht wirklich gestört. Wenn man zu so einer Geschichte greift, weiß man ja eigentlich von Anfang an, worauf man sich einlässt und darf dann nicht meckern, wenn man genau das bekommt :)

Fazit:

Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht ganz der Zielgruppe entspreche, aber insgesamt habe ich der Protagonistin ihre Rolle nicht wirklich abgekauft und es dauerte mir einfach zu lange, bis so richtig Spannung aufkam. Doch die Idee der Geschichte ist wirklich super und am Schluss riss mich die Geschichte dann doch noch richtig mit, so dass ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung bin.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.