Rezension

gibts eine Fortsetzung?

Die Nacht von Shyness - Leanne Hall

Die Nacht von Shyness
von Leanne Hall

Bewertet mit 4 Sternen

Wie ist es an einem Ort, an dem die Sonne nie aufgeht und immer Dunkelheit herrscht?
Genau das fragt sich Wildgirl, nachdem sie in einem Club einen Jungen, Wolfboy, trifft, der ihr davon erzählt. Die beiden ziehen los, um die Gegend zu erkunden. Sie erleben eine Nacht in Shyness – eine Nacht, die zu einem großen Abenteuer wird.

Wildgirl und Wolfboy, hinter diesen ungewöhnlichen Namen verstecken sich auch ungewöhnliche Charaktere. Besonders Wolfboy wirkt durch seine etwas verschlossene Art und die rätselhaften Beschreibungen seines Äußeren sehr mystisch, gefährlich und zugleich anziehend.
Beide tragen ihre Geheimnisse mit sich herum und wollen die Vergangenheit vergessen. Durch ihre Begegnung wird einiges aufgewühlt und ausgesprochen, was ungesagt bleiben sollte, was der Geschichte eine gewisse Tiefe verleiht.
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive im Wechsel zwischen beiden Charakteren und der Leser kann dadurch all ihre Gedanken, Gefühle und die inneren Kämpfe, wie viel sie preisgeben und was sie wagen wollen, mitverfolgen.
Gleichzeitig ist der Stil dadurch sehr jugendlich und leicht verständlich. Sprache und Figurenbeschreibung passt sehr gut zusammen.

Die Geschichte an sich ist interessant und durchaus auch spannend. Die Beschreibungen der Welt sind bildhaft und man bekommt einen recht guten Einblick von Shyness und seinen Bewohnern.
Ich habe das Buch wirklich gern gelesen, ABER: das Ende hat mich etwas enttäuscht und hilflos zurückgelassen. Es ist, als würde die Geschichte nach dieser einen Nacht einfach abgebrochen. Die meisten der aufgeworfenen Fragen, werden nicht beantwortet, so gut wie kein Rätsel löst sich und auch wie die Figuren am Ende zueinander stehen, bleibt unklar.
Zwar ist ein zweiter Band geplant, trotzdem hätte ich mir ein etwas klareres Ende gewünscht oder zumindest eine teilweise Klärung der Fragen. Wenn man durch „Die Nacht von Shyness“ nun neugierig wurde, was es mit Wolfboy oder der Dunkelheit auf sich hat, ist man gezwungen, auch das Folgebuch zu lesen, um dann hoffentlich die Antworten zu bekommen.
Das war etwas schade, denn eigentlich ist das Buch wirklich interessant und klasse geschrieben.