Rezension

Girl in the Mirror - Nur für Leser, die etwas mit Kurzgeschichten anfangen können

Solange du mich siehst - Cecelia Ahern

Solange du mich siehst
von Cecelia Ahern

In "Solange du mich siehst" veröffentlicht Cecilia Ahern zwei Kurzgeschichten in einem dünnen, nett anzusehenem Buch. Mehr kann und darf man hier leider nicht erwarten. Obwohl mir Kurzgeschichten generell sehr gefallen, rieche ich die "Geldmacherei" die dahinter steckt. Für zwei Kurzgeschichten knappe 10,-€ hinzublättern, halte auch ich für Wucher. Zudem kann der Titel in die Irre führen, da man anfangs annimmt hier handle es sich um einen Roman. Das wäre aber auch mein einziger Kritikpunkt. Auf der anderen Seite freut es mich sehr zu sehen, dass Ahern ein gutes Händchen für Kurzgeschichten hat.

Generell muss man einfach für solche Arten von Geschichten etwas übrig haben. Leser, die ohnehin nichts mit Kurzgeschichten anfangen können, würde ich von "Solange du mich siehst" definitv abraten. Da ich jedoch gerade Kurzgeschichten sehr schätze, war ich gespannt wie Ahern sich schlägt. Da ich selbst gerne schreibe, weiß ich das vor allem Kurzgeschichten zu verfassen nicht leicht ist. Hier hat man nicht den Spielraum eines Romans, sondern muss in wenigeren Worten eine Geschichte erzählen, die zu unterhalten weiß. "In der Kürze liegt die Würze" wie man so schön sagt, und Ahern muss ich sagen hat sehr gut gewürzt.

Geschichte Nummer Eins: Im Lächeln der Erinnerung
Für diese Kurzgeschichte vergebe ich Fünf Sterne, da ich jedes einzelne Wort aufgesogen habe, wie ein Staubsauger. Die Idee gefiel mir sehr gut und Ahern stellt vor allem in der ersten Geschichte ihr Können unter Beweis. In dieser Kurzgeschichte sah ich Potenzial für einen Roman, da ich gerne mehr gewusst hätte.

Geschichte Nummer Zwei: Das Mädchen im Spiegel
In dieser Geschichte wechselt Ahern kurz ihren Stil, da die Story düsterer ist, als alles was sie bisher geschrieben hat. Sie erinnert ein bisschen an den Stil von Onkel Montagues Schauergeschichten. Auch hier vergebe ich Fünf Sterne, da Ahern mit "Das Mädchen im Spiegel" eine perfekte Kurzgeschichte geschaffen hat. Mir gefiel die Idee unheimlich gut, sowie der wunderbare Schreibstil.

Beide Kurzgeschichten haben mir sehr zugesagt, dennoch ziehe ich einen Stern ab (siehe o.a. Kritikpunkt), normalerweise würde ich dafür glatt zwei Sterne abziehen, aber letzten Endes bin ich doch froh über die Veröffentlichung. Kaufen würde ich mir "Solange du mich siehst" allerdings nicht. Hier rate ich zum Gang in die Bibliothek.

"Es ist nicht die Erinnerung, die er ändern muss..."