Rezension

Glukovsky, Dimitri - Metro 2033

Metro 2033 - Dmitry Glukhovsky

Metro 2033
von Dmitry Glukhovsky

Bewertet mit 2 Sternen

Cover und Titel
Meiner Meinung nach sind das Cover und der Titel recht einfach gehalten. Das Schwarz ist zum Inhalt recht passend angelehnt. Die Gasmaske erzählt uns auch bereits einiges über den Inhalt - in was für einer Welt wir uns befinden. Dazu der Titel ganz direkt: In der Metro im Jahr 2033.

Meine Meinung
Zu Beginn war ich recht skeptisch, aufgrund der Er/Sie/Es Perspektive. Das bin ich aber immer.
Unser Held Artjom kennt nur das Leben im Untergrund, in der Metro. Dieses Leben kann recht hart sein.
Ohne zu viel verraten zu wollen - Artjom begibt sich bald auf eine Reise quer durch den Untergrund. Wirklich hilfreich fand ich dabei, dass es vorne im Buch eine Karte gibt, die dem Leser als Orientierung dienen soll. Das war wirklich klasse!
Der Einstieg, in die Metro des Jahres 2033, wird dem Leser nicht sonderlich leicht gestaltet. Am Anfang wird erstmal zur Geschichtsstunde geläutet. Mehr oder weniger durch Zufall trifft Artjom auf Wachen, die nichts anderes zu tun haben, als die letzten Jahre in der Metro zusammengefasst zu erzählen. Das bedeutet leider, dass wir wörtliche Rede über mehrere Seiten haben, ohne Absatz und nur fade vorgesetzt. Bereits auf den ersten 50 Seiten passierte es mir häufiger, dass ich einige Passagen mehrfach lesen musste..
Nachdem meine Vorfreude schon ein wenig eingedämmt worden war, hatte ich trotzdem noch die Hoffnung, dass die letzten Seiten besser werden.
Zu hundert Prozent sind dieser allerdings nicht in Erfüllung gegangen.
Die Welt - eine Welt 20 Jahre nach einem Atomkrieg, in der es von Mutanten und wilden Tieren nur so wimmelt - gefällt mir wirklich sehr. Es ist nun keine neue Idee, aber sehr detailliert ausgearbeitet worden. Und in die Gänge der moskauer Metro bin ich bisher nun wirklich noch nicht entführt worden :D
Was mich von Beginn an jedoch gestört hat, waren die vielen russischen Namen. Ich wusste einfach nicht, wie ich diese aussprechen bzw lesen sollte. Letztendlich habe ich mir diese dann immer selbst umgedichtet.. das ist aber ja eigentlich nicht so ganz Sinn der Sache. Aber gut, dass hängt einfach damit zusammen, dass es in einem anderen Land spielt, somit zählt dieser Punkt nicht wirklich.
Dazu kamen dann leider noch so Punkte, wie mangelnde Spannung oder einfach zähe Textpassagen. Recht häufig begannen die Figuren, oder auch unser Protagonist in seinen Gedanken, zu philosophieren. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor sich immer besonders schlau ausdrücken wollte. Das führte leider dazu, dass man gefühlt von 800 Seiten 100 sich hätte sparen können..
So passiert es leider auch, dass wir unseren Protagonisten eher selten reden hören, sondern immer nur die Antwort mitbekommen und uns den Rest denken müssen.
Die Story an sich gefällt mir richtig richtig gut und gerade das Ende konnte noch einiges rumreißen, aber der Schreibstil dazu ist gewöhnungsbedürftig.

Fazit
Leider konnte dieses Buch meine Erwartungen nicht wirklich erfüllen. Der Schreibstil war mir zu anstrengend, die Passagen zogen sich, so dass ich nicht wirklich hineinfinden konnte.
Die Story dagegen hat mir den Rest gerettet. Die Idee und die Ausarbeitung hat mir sehr gut gefallen! Leider konnte die Umsetzung nicht ganz mithalten.
Das Ende konnte jedoch noch einiges rumreißen, so dass ich tatsächlich am Überlegen bin, den zweiten Band zu lesen..
Das Computerspiel hat auf jeden Fall seinen Weg bereits auf meinen Desktop gefunden und ich will demnächst mal schauen, wie sich dort die Atmosphäre so macht :)

Empfehlung
Wenn du Endzeitromane magst, darfst du dieses Buch schon mit in die engere Wahl nehmen. Allerdings solltest du dir dabei überlegen, ob du dich den 800 Seiten stellen möchtest. Wenn man sich an den Schreibstil gewöhnen kann und einem der Weg in die Geschichte offen steht, dann lohnt es sich aber! :)

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