Rezension

Gnadenlos spannend

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen
von James Carol

Bewertet mit 5 Sternen

Jefferson Winter ist der Sohn eines Serienmörders. Er hat es sich allerdings zur Aufgabe gemacht, solche grausamen Täter, wie seinen Vater, zur Strecke zu bringen. Aus diesem Grund ist er Profiler geworden, und Jefferson ist verdammt gut in seinem Job. Er kann sich hervorragend in die Gedankengänge der brutalen Serienkiller hineinversetzen und ihnen so auf die Schliche kommen . Deshalb hat er die Befürchtung, dass etwas von der dunklen Seite seines Vaters auch in ihm schlummern könnte. In seinem aktuellen Fall hat er es mit einem Täter zu tun, der Frauen entführt, sie grausam misshandelt und schließlich als lebende Tote wieder in die Freiheit schickt. Denn er manipuliert die Gehirne der Frauen, sodass sie keine Seele mehr haben. Vier Frauen hat er bereits auf diesem Weg das Leben zerstört. Wird es Jefferson Winter gelingen, den Täter zu stoppen, bevor er die fünfte Frau vernichtet?

"Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen" ist der erste Fall für Profiler Jefferson Winter. Jefferson Winter ist der Sohn eines Serienmörders und im Prolog beobachtet man die letzte Begegnung der beiden. Es handelt sich dabei um die Hinrichtung des Vaters. Hier flüstert der verurteilte Serienkiller seinem Sohn ein letztes Mal "Du bist wie ich" zu. Stimmt das? Kann der Profiler sich deshalb so gut in die Täter hineinversetzen, die er jagt? Das Interesse an dem Hauptprotagonisten Jefferson Winter ist damit also sofort geweckt.

Doch auch der aktuelle Fall überzeugt von Anfang an. Denn Jefferson Winter hat es mit einem Killer zu tun, der Frauen entführt, sie misshandelt und schließlich eine Lobotomie an ihnen durchführt. So kann er sie in die Freiheit entlassen, doch es besteht keine Gefahr, dass sie irgendwelche Aussagen machen können. Das Leben der Frauen ist nach dem Eingriff komplett zerstört, denn die Schädigung des Gehirns ist immens.

Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven geschildert. Dadurch hat man einen recht guten Überblick über die Gesamthandlung. Die Ermittlungen werden vorwiegend in der Ich-Form aus der Sicht des Profilers Jefferson Winter geschildert. Man taucht dann in seine Gedanken ein und stellt fest, mit was für einem hochintelligenten Ermittler man es hier zu tun hat. Dabei nagt in ihm selbst stets der Zweifel, ob die dunkle Seite seines Vaters auch in ihm schlummern könnte. Denn Jefferson hat einen besonderen Blick für seine Fälle und zählt zu den Besten auf diesem Gebiet. Er wirkt sehr sympathisch und gelegentlich sogar humorvoll.

Da man in einer weiteren Perspektive das Opfer und seine grausamen Erfahrungen in der Gefangenschaft beobachtet, sollte man nicht zu zartbesaitet sein. Denn der Autor schildert einige Szenen sehr detailliert und lebendig, sodass man abgestoßen und gleichermaßen gebannt das Geschehen beobachtet.

Die Spannung ist durchgehend vorhanden und steigert sich im Verlauf der Handlung stetig. Man ist sich stets bewusst, dass man einen Wettlauf gegen die Zeit beobachtet. Überraschende Wendungen sorgen außerdem dafür, dass man sich kaum vom Gelesenen lösen mag.

Ich habe diesen Thriller regelrecht verschlungen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Eine durchgehend spannende Handlung und ein sehr sympathischer Profiler, mit interessantem familiären Hintergrund, konnten mich restlos überzeugen, sodass ich begeisterte fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung vergebe. Ich hoffe, dass Profiler Jefferson Winter bald seinen nächsten Fall lösen wird.