Rezension

Gossip Girl meets Sakura

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle - Katharine McGee

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
von Katharine McGee

Bewertet mit 4 Sternen

Wer träumt nicht mal davon zu den Reichen zu gehören? Ein sorgenfreies Leben zu führen? Wunderschön und beliebt zu sein? In „Beautiful Liars“ erfährt der Leser, wie es wirklich ist ganz oben in der Gesellschaft anzukommen. Hier wird ein hoher Status mit einer Penthouse Wohnung belohnt. Aber das Leben ist doch nicht so sorgenfrei wie es scheint. Denn der Schein trügt.

Die Idee einzelne Gesellschaftsschichten über Etagen darzustellen kannte ich bereits aus „Sakura“. Hier wird das Ganze in ein japanisches Setting eingeordnet, konnte mich jedoch nicht vollkommen überzeugen. Die Darstellung als Dystopie hat mir deutlich besser gefallen. Die Technologien der Zukunft bieten der Geschichte noch mehr Möglichkeiten. Mit der aktuellen Technik wäre es wohl auch nicht möglich ein Gebäude mit tausend Etagen zu bauen und so werden ein paar Sachen noch stärker dargestellt. Es gibt quasi keine Privatsphäre mehr, da alle Neuigkeiten direkt im Internet geteilt werden.

Das Buch würde ich auch mit der Serie Gossip Girl vergleichen. Auch hier bekommt man einen Einblick in die Welt der Reichen mit ihren Geheimnissen und Skandalen. Es zeigt sich, dass auch hier Geld nicht immer glücklich macht.

Was die Geschichte so besonders macht, ist nicht nur der Tower, sondern vor allem auch der Prolog. Direkt zu Beginn wird eine Situation vorgestellt, in der ein Mädchen vom Dach des Turms gesprungen ist oder gestoßen wurde. Der Leser weiß nicht, ob der Sturz freiwillig war oder nicht. Und auch nicht, wer in den Tod stürzt. Dieser Moment ist eine Vorblende und die ganze Geschichte über fragt man sich, wer dieses Mädchen war und wie es dazu gekommen ist. Dies hat den Spannungsbogen sehr schön aufrecht gehalten.

Ein weiteres schönes stilistisches Element ist die Erzählperspektive. Die Geschichte wird nicht aus einer Sicht, sondern aus mehreren Perspektiven erzählt. So lernt der Leser nicht nur die obersten Etagen, sondern auch die unteren kennen. Die Kontraste zwischen den einzelnen Schichten werden dadurch noch deutlicher. Auch die Auswahl dieser Sichtweisen ist sehr gelungen. Von ein paar Personen hätte ich mir zwar auch gerne mehr Einblicke gewünscht, aber so sind sie eindeutig geheimnisvoller geblieben.

Das Buch hatte so viele positive Aspekte, sodass es eigentlich die perfekte Lektüre sein könnte. Was jedoch meinen Eindruck kaputt gemacht hat, war das Ende. Zwischendrin hatte ich immer wieder das Gefühl, dass sich die Charaktere weiterentwickeln. Am Ende sind die Personen jedoch quasi wieder bei ihrem Ausgangspunkt angekommen. Auch kritisiere ich, dass nach dem Start etwas die Handlung fehlt. Es gibt eine Party nach der anderen und irgendwann fehlt da die Abwechslung.

Zusammengefasst ist es eine faszinierende Idee, die ich gerne gelesen habe. Jedoch hat die Umsetzung auch einige Schwachstellen. Es war ein gutes Buch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass in dem nachfolgenden Band wirklich neue Aspekte und Handlungsstränge auftauchen werden. Ich denke somit nicht, dass ich „Beautiful Liars“ weiterlesen werde.