Rezension

Gottes Lichtgestalten gefielen mir gut.

Silberlicht - Laura Whitcomb

Silberlicht
von Laura Whitcomb

Bewertet mit 3.5 Sternen

Helen ist ein Geist. Sie selbst bezeichnet sich als Licht und umgibt ihre Bewahrer, lebende Menschen, als Muse. Sie ist schon viele Jahre tot, doch sie kann nicht in den Himmel gelangen. Daher "kettet" sie sich als Lichtgestalt an Menschen, mit besonderen Talenten. Kein Mensch kann sie sehen, niemand hören oder fühlen. Doch gelegentlich gibt sie ihren Talenten Eingebungen, zum Beispiel an einem Gedicht oder Roman weiter zu arbeiten. Als sie bei ihrem Mr. Brown, einen Lehrer für Englisch an der Highscool ist, sieht einer der Schüler sie direkt an. Schockiert darüber flüchtet sie zunächst aus dem Klassenzimmer, doch Billy der Schüler geht nach der Stunde direkt auf sie zu und spricht sie an. James, ebenfalls ein Licht, besetzte den Leblosen Körper von Billy, denn dessen Seele hatte sich nach einer Überdosis Drogen verflüchtigt. Helen und James beginnen sich ineinander zu verlieben, doch Helen besitzt keinen Körper. Sie verlässt ihren Mr. Brown um bei Billy/James zu leben. Billys Familie ist zerrüttet, sein Bruder, ein tätowierter Mechaniker lebt mit Billy zusammen. Ihr Vater sitzt im Gefängnis, da er ihre Mutter ins Koma geprügelt hatte.
Doch dann treffen die beiden auf Jenny, wieder ein Mensch der leer ist, Helen schlüpft in ihren Körper und ist von nun an in einer strengen gläubigen Familie gefangen. Natürlich verbieten ihre neuen Eltern eine Affäre mit einem Drogensüchtigen. James und Helen müssen beide kämpfen um endlich zusammen zu sein, denn es gibt nur sie beiden Lichtgestalten auf der Welt die sich gegenseitig sehen, hören und lieben können.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Das Cover ist sehr schön und hell und passt daher perfekt zum Titel. Wobei das Wort Silber ziemlich unpassend ist, denn Helen ist als Geist nicht silbern sondern ihre Erscheinung spiegelt viele verschiedene Farben wieder, was James im Buch sehr schön erklärt.
Helen wirkt schüchtern und liebreizend, aus ihrer Vergangenheit als Mensch werden nur Bruchstücke erklärt. Mein Bild von ihrem Leben vor dem Tod traf am Ende jedoch überhaupt nicht zu. Vielleicht stimmten Teile davon aber leider hüllte die Autorin sich dann am Ende doch darüber in Schweigen.
James ein Gentleman, diente im 2. Weltkrieg als er starb und umwirbt Helen mit dem Charme der 1920er Jahre. Die beiden passen perfekt zueinander.
Jennys Familie wirkte sehr dominant auf mich, ich bin selber christlich, aber diese Eltern sind eine Strafe und Sünde für jedes Kind. Helen setzte sich ein paar Mal zu wehr, doch das brachte ihr nur Ärger ein. Was mich sehr störte und gar nicht ins Bild passte, war als am Ende die Mutter plötzlich eine Art Sinneswandel bekam und man erfährt das sie selbst nicht christlich erzogen wurde sondern alles nur ihres Mannes zu liebe getan hatte. So wie sie in der Mitte des Buches beschrieben wurde, passte dieses Ende einfach nicht zu ihr.

Das Ende war sehr schön aber auch etwas zu hastig erzählt, einiges konnte ich dann leider nicht verstehen und wie oben geschrieben gab die Autorin nicht mehr Preis.
Ein nettes Buch für Frühlingstage und zum Zeitvertreib, kein Meisterwerk aber eine süße Liebesgeschichte.