Rezension

Grandios

Red Rising - Pierce Brown

Red Rising
von Pierce Brown

Bewertet mit 5 Sternen

Darrows Welt ist hart und unerbittlich. Die Roten müssen für den Wohlstand der anderen in den Minen des Mars schuften. Die Roten führen ein Leben voller Armut und Anstrengung. Doch eines Tages passiert etwas in Darrows Leben, was ihn für immer verändern wird. Darrow sagt den Goldenen, die Obersicht seiner Welt, den Kampf an und schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein…

Ich habe vor einigen Jahren den Einstieg in das Science-Fiction Genre in Angriff genommen und bin kläglich gescheitert und war daher umso gespannter auf Red Rising, da der Roman eine Mischung aus SiFi und Dystopie sein soll. Ich kann schon vorne weg sagen, dass mich der Roman positiv überrascht hat und mich dazu ermuntern dem Genre noch mal eine Chance zu geben. Red Rising thematisiert den Kampf gegen die Unterdrückung und die Frage, wie weit man gehen darf, um nicht wie die gehassten Feinde zu werden. Dabei geht es im ersten Teil um keinen großen und offenen Kampf zwischen Rebellen und Unterdrücker. Die Rebellen versuchen zunächst die Goldenen von innen heraus zu zerstören.
Farben stehen für die unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft, dabei sind die Berufe zur Einteilung zentral. Die Bergarbeiter, die auf dem Mars arbeiten, sind die Roten und gehören zur untersten Schicht der Gesellschaft. Die Roten müssen Tag für Tag in den Mienen arbeiten und riskieren viel zu oft dabei ihr Leben. Sie besitzen kein Komfort und auch keine Anerkennung. Die Unterteilung in Farben hat mir sehr gut gefallen, da ich dadurch das komplexe System super gut verstehen und merken konnte, da die Farben einprägsamer sind als neu erdachte Wörter. Nach und nach erkundet man zusammen mit Darrow das Universum und die Regeln. Denn zunächst wird Darrows Alltag geschildert und was er alles leisten muss. Nachdem sich Darrow bei den Goldenen eingeschlichen hat, erfährt man auch immer mehr über die Regeln der Oberklasse. Insgesamt erhält man so die Möglichkeit sich mit der Welt und den Regeln nach und nach auseinanderzusetzen, sodass man nicht mit neuen Informationen überschüttet wird.

Pierce Brown hat eine große Vorliebe für dramatische Beschreibungen, sodass ich in brenzligen Situationen richtig hibbelig geworden bin, da ich dank der dramatischen aber auch authentischen Beschreibungen mir alles genau vorstellen konnte und mich die Atmosphäre mitgerissen hat.

Darrow ist für mich einer der sympathischsten Protagonisten seit langem. Durch die Ich Perspektiv erfährt man einfach alles über seine Gefühle und Gedanken, sodass ich seine Entscheidungen oft verstehen konnte. Darrow ist voller Hass und Wut, ist hart und unnachgiebig und zugleich furchtbar verletzlich und er würde alles für seine Familie tun. Aufgrund seiner widersprüchlichen Gefühle macht er Fehler und er ist gewiss nicht perfekt. Dabei wirken seine Fehler jedoch einfach echt und nachvollziehbar und ich habe mich nie gefragt, warum er jetzt so eine blöde Entscheidung trifft.

Alle in allem konnte mich der erste Teil der Trilogie absolut überzeugen, denn bei diesem Roman stimmt einfach alles. Die Welt als auch die Figuren sind grandios und authentisch ausgearbeitet und der dramatische Schreibstil des Autors rundet alles perfekt ab.

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