Rezension

Grandioses Ende

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden - Emily Barr

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
von Emily Barr

Bewertet mit 4 Sternen

Fazit:

Am Anfang dachte ich, ja... was ist das für ein Buch. Es ist eine gute Idee, aber ich habe was anderes erwartet und dann kommt das Ende näher und ich begreife so vieles und kann viel von vorher verstehen. Es ist einfach wahnsinnig gut gemacht. Jedenfalls für mich. Ich hätte es nie erwartet und selbst, wenn man mich auf irgendwas vorbereitet hätte, hätte ich das nicht gedacht. Grandios. Und es erklärt vieles und lässt vieles aufklaren.

Bewertung:

Flora ist 17 Jahre alt und hat kann sich durch eine Krankheit an vieles nicht mehr erinnern. Sie denkt, sie ist 10 Jahre alt und braucht dabei immer Hilfe. Es ist aber nicht so, dass sie dann auch 10 bleibt, sondern ihr das klar wird, wenn ihr das erzählt wird. Erinnern kann sie sich dadurch nicht. Zettel und Wörter auf ihrem Arm helfen ihr dabei. So kommt sie besser im Leben klar und kann damit auch alleine zu recht kommen.

Und dann kann sie sich an was erinnern. Es ist einfach was, was gut im Gedächtnis bleibt, aber das wird ihr auch teilweise zum Verhängnis. Und es ist gefährlich. Aber was ist das alles wert? Eher ein Zombie und ohne Gefühle oder eben ein bisschen verrückt und gefährlich, aber man ist man selber. Wenn ihr das Buch lest, wisst ihr genau was ich meine.

Ganz schlimm fand ich Drake und Flora zusammen. Natürlich ist Flora gedanklich erst 10 und ist daher wohl auch noch etwas naiver als andere, aber als sie Drake einmal näher kommt und er danach weg ist, ist es gleich LIEBE. Und das für beide. Ich weiß, dass manche so sind und es sogar Leute gibt, die sich noch nie gesehen haben und zusammen sind und sich lieben, aber ich finde sowas total naiv, auch wenn man sowas fühlt.

Die Liebe zwischen Drake und Flora ist für mich sehr befremdlich und genau das stört mich auch so. Auch ein bisschen das verantwortungslose Handeln. Aber das Ende deckt so vieles auf, dass mir vieles verständlich erscheint. Großartig.

Über das Problem des Gedächtnisverlust und auch des behalten von Erinnerungen, habe ich nie genau nachgedacht, das Buch bringt mir das näher. Sowohl Sie Betroffene, sowie die Angehörigen.

Charaktere

Flora ist gefühlte 10 Jahre alt und ist daher in Ihrer Umgebung eher unsicher. Durch ihre Notizen auf den Armen, kann sie sich aber etwas besser zurecht finden, genauso wie die Laute, die ihr helfen. Sie nimmt Tabletten und ist manchmal auch sehr fügsam. Aber manchmal bricht es aus ihr heraus. Etwas verrücktes und unbändiges.

Floras Eltern sind sehr besorgt um Flora und bemuttern die sehr, was ich auch verstehen kann. Jemand der denkt, er ist 10 und immer wieder das gesagte vergisst, ist schwierig. Einen Moment gibt es dann aber, wo ich denke, was soll das bitte? Ich denke, sie sind wirklich abgelenkt, aber trotzdem. Sie lieben Flora aber sehr und wollen nur ihr bestes, gehen dabei aber einen falschen Weg. Sie leiden aber einfach nur wirklich.

Paige ist eine wirkliche gute Freundin für Flora und kümmert sich immer um sie. Und auch viel mehr, als sie eigentlich müsste. Nach einem Ereignis hört das aber auf und ich kann sie da auch gut verstehen, da es für Flora wirklich schwer ist. Mehr kann und darf ich da nicht verraten.

Drake ist so gar nicht richtig fassbar, da ich ihm am Anfang nur einmal kennenlernen kann und dann nur durch Emails von ihm erfahre. Er ist ein Typ mit Gedächtnis und sollte daher ein bisschen reifer sein, jedenfalls als Flora. Ich denke, er kann das ganze Ausmaß nicht richtig erkennen und denkt es ist alles halb so wild. Er ist eben manchmal echt ein Arsch, wie viele junge Leute.

Kritikpunkte

Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass das Buch was anderes ist, als das was ich erwartet habe. Das hielt bis fast bis zum Schluss an. Die letzten Seiten ändern einfach alles, aber lassen eben nicht das vorher wegwischen. Es geht hier auch nicht um den Schreibstil, sondern eher um die Liebe und wie sie dargestellt wird. Jedenfalls zwischen Flora und Drake. Das fand ich befremdlich.