Rezension

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Grauners persönlichster Fall

Nachts am Brenner - Lenz Koppelstätter

Nachts am Brenner
von Lenz Koppelstätter

Bewertet mit 3 Sternen

Ein alter Mann wurde an ein Pferd gebunden zu Tode geschleift. Nachforschungen führen Commissario Grauner nicht nur zu einer Gruppe älterer Herren, die gemeinsam Karten gespielt haben. Hinweise deuten ebenfalls an, dass der Fall etwas mit Grauners Eltern zu tun hat, die vor Jahren bei einer Tragödie auf dem eigenen Hof ums Leben kamen. Doch wie passt das Verschwinden einer Nazi-Größe kurz nach dem Krieg dazu? 
Grauner muss die Puzzleteile zusammensetzen, wenn er einen Mörder fangen will. 

Nach „Der Tote am Gletscher“ und „Die Stille der Lärchen“ ist „Nachts am Brenner“ der dritte und persönlichste Fall des Johann Grauner, Commissario und Viechbauer in Südtirol. 
Die Covergestaltung passt sich gut an die der Vorgänger an. 
Leider hat der Autor meiner Meinung nach in diesem Krimi zu vieles miteinander verwoben. Denn neben dem alten Mann geht es irgendwie noch um die bereits früher verunglückte, treulose Ehefrau eines Bäckers, die ehrgeizigen Pläne der Bürgermeisterin und auch immer wieder um den Tod von Grauners Eltern. 
Als dann noch Hinweise um das Geschehen nach Ende des 2. Weltkrieges und eine mögliche Verwicklung von alten Nazi-Schergen auftauchen, musste ich mich schon ein wenig zwingen, das Buch weiterzulesen, zumal die Aufklärung des Falles keinen Schritt weiter zu kommen schien. Zu dieser Zeit wirkte alles etwas spannungsarm. 
Doch nachdem Grauner die Fäden entwirren konnte und der Schuldige für die verschiedenen Morde offenbar gefunden ist, sieht es für den Leser so aus, als wäre der Fall doch komplizierter. Das lässt zwar Möglichkeiten für weitere Fälle des Commissario offen, hat mich persönlich aber arg gestört und lässt mich letztlich unzufrieden zurück.