Rezension

Grausam und Blutig

Swans Song: Nach dem Ende der Welt - Robert McCammon

Swans Song: Nach dem Ende der Welt
von Robert McCammon

Wie es typisch für eine Geschichte mit mehreren Hauptcharakteren ist, wird auch hier jeder wichtigen Figur ein eigenes Kapitel zum Anfang gewidmet. Sie alle leben unter nicht gerade guten Bedingungen und haben vollkommen unterschiedliche Hintergründe. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie allesamt einen an der Waffel haben. Der eine vielleicht etwas mehr als der andere. Möglicherweise sind sie gerade deswegen so zäh im Nehmen. 
Ich denk mal, der Klappentext von Band 1 bezieht sich auch auf die folgenden Bücher, denn weder kommt es zu einer „ultimativen Schlacht zwischen Gut und Böse“, noch ist Swan die Hauptperson (wie es der Klappentext meiner Meinung nach wirken lässt). Eher sind alle Personen damit beschäftigt, sich zu ordnen und in verschiedenen kleinen Gruppen zusammenzuschließen, während alles, was ihren Weg kreuzt, sie zu töten versucht. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle wegsterben wie die Fliegen. 

Ich würde auch nicht unbedingt sagen, dass Swans Song mit „epischer Wucht erzählt“ wird, wie es im Klappentext heißt. „Düster“ und „Brutal“ treffen es jedoch. Ich würde eher sagen, dass der Schreibstil des Autors sogar als angenehm bezeichnet werden kann, würde er nicht derart schreckliche Dinge beschreiben. Die Geschichte liest sich schnell und stolperfrei, wobei es trotzdem genug Details gibt, um sich in dieser schrecklichen und tödlichen Welt verlieren zu können. Somit wird der Leser von jetzt auf gleich von absoluter Panik mitgerissen, als die ersten Bomben fallen.
Erfrischend finde ich auf jeden Fall die Tatsache, dass man bei der Katastrophe ganz nah dran ist. Meist beginnen die Bücher erst dann, wenn bereits alles kaputt und tot ist. Hier erlebt man den Fall der Bomben, das Sterben und Erkranken mit. Zwar hat es ein Weilchen gedauert, bis das Chaos ausbrach und damit die Spannung kam, aber das Warten hat sich gelohnt.

Bei diesem Buch überkam mich ein eigenartiges Gefühl, das ich vorher noch nie beim Lesen hatte. Und ich bin mir sicher, dass es daran lag, dass es sich bei „Swans Song“ zum großen Teil nicht nur um irgendwelche Hirngespinste eines Autors handelt (abgesehen von dem übernatürlichem Horror, der vor allem eine Person verfolgt), sondern weil Menschen wirklich zu solchem kranken Scheiß fähig sind. Diese permanente Bedrohung einer plötzlichen Katastrophe existiert auch in dieser Welt und das macht das Ganze erst so gruselig.

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