Rezension

Grausam und pervers

Totenengel - Mark Roberts

Totenengel
von Mark Roberts

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser Thriller hat es in sich.

DCI Eve Clay findet den emeritierten Kunstprofessor Lawson ermordet vor, nackt, aufgehängt, von einem Speer durchbohrt. Eve und ihre Kollegen tauchen in ihrer Ermittlungsarbeit immer tiefer in religiöse Symbolik, in religiösen Fanatismus ein. Wer ist der „Erstgeborene“, wer der „Engel der Vernichtung“? Was haben die Bilder  „Turmbau zu Babel“  von Bruegel oder „Das Jüngste Gericht“ von Bosch mit all dem zu tun? Welchen geheimen Forschungen hatte sich Prof. Lawson gewidmet?

In sehr kurzen Sequenzen, fast im Minutentakt, jagt das Buch durchs Geschehen. Geradezu atemlos jagt man mit, ist verwirrt, folgt merkwürdigen Spuren, die doch keine sind, begegnet verstörenden Menschen und deren abstruser Innenwelt, spürt die nebulöse Gefahr, die von unverstandenen Botschaften ausgeht. Die Spannung reißt nicht ab, im Gegenteil, sie steigert sich bis zum fulminanten und überaus überraschenden Ende.

Das Ermittlerteam rund um Eve Clay wirkt sympathisch, arbeitet völlig konfliktfrei miteinander , was sehr wohltuend zu lesen ist. Die Bilder und Symbole sind im Buch abgebildet und helfen so der inneren Vorstellungskraft. Nicht immer ist die Handlung ganz logisch bzw. folgerichtig, aber das tut diesem sehr, sehr spannenden Thriller keinen Abbruch.

Fazit: Ein überaus spannender Thriller, der tief in kranke Seelen religiöser Wahnvorstellungen und Opfer menschenverachtender Forschungen blicken lässt. Nichts für schwache Nerven!